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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 75
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0077
1303 fiel die Herrschaft Badenweiler durch Heirat an Graf Otto von Straßberg.
Er war der bedeutendste Vertreter seines Geschlechtes, das in Neuchätel am Neu-
enburger See reich begütert war. Von ihm hat die Herrschaft Badenweiler das
Wappen erhalten: ein roter Pfahl mit drei silbernen Sparren. Badenweiler führt
ihn in Rot als goldenen Pfahl mit drei schwarzen Sparren. Um 1400 wurde die
Herrschaft Badenweiler an Österreich verpfändet.

Ob die Niederweiler Bürger sehr viel davon spürten, wissen wir nicht. Urkunden
darüber finden sich aber in den Akten des Generallandesarchivs in Karlsruhe.

Länger als wir vermuten dauerte der Rechtsstreit über die Lösung aus der Pfandschaft
zwischen Habsburg und den Markgrafen. Erst 1741 wurde er beigelegt und
mit 230000 Gulden abgegolten. In diesem Betrag steckte auch die Entschädigung
für den bisher österreichisch gewesenen Teil des Dorfes Grenzach südlich der
Basler Landstraße.

1444 kommt die Herrschaft als Schenkung des Grafen Johann von Freiburg/
Neuchätel wieder zurück in die Markgräfler Linie. Deshalb ist dieses Jahr die
Geburtsstunde des Markgräflerlandes. Badisch wurde das Markgräflerland aber
erst 1503.

Nach dieser gerafften Übersicht folgen nun zwei Streiflichter aus einer Zeit, die
für Niederweiler von besonderer Bedeutung war.

1633 tobt der 30-jährige Krieg im Weilertal

1633 versuchten die Kaiserlichen, das Schloss Badenweiler im Sturm zu erobern
. Dir Angriff scheiterte. Die Söldner rächten sich bei ihrem Rückzug: Niederweiler
. Müllheim und Zunzingen wurden geplündert und anschließend in Asche
gelegt.

Wie es 1635 zuging, schrieb Pfarrer Herbst in seiner Britzinger Chronik. „Da
war keine Barmherzigkeit gegen Alt und Jung, gegen Mann und Weib, mit Hauen.
Schlagen. Brennen. Knebeln. Foltern. Würgen. Schänden: da war gegen Weibspersonen
kein Erbarmen, daß etliche jämmerlich sterben mußten." Als 1648 der
Dreißigjährige Krieg an Erschöpfung endete, war die Bevölkerung im Durchschnitt
um die Hälfte reduziert, das Land verwüstet.

24 Jahre später begannen die unsäglichen Erbfolgekriege unter Ludwig Xrv.
1678 ging vor den Augen der Niederweiler Bürger die Burg Badenweiler in Flammen
auf.

Die 48er Revolution im Weilertal

Für unser 2. Streiflicht machen wir einen großen Sprung ins 19. Jahrhundert.
Wir sind mitten in der 48er Revolution, die auch Niederweiler nicht unberührt
ließ.

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