http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0079
Abb. 2: Regieningstntppen beenden den Stmve-Putsch in Staufen.
gesuche führen schließlich dazu, dass Johann Meier nach Amerika auswandern
darf. Die Gemeinde, die sich mit 49 Gulden an der Maßnahme beteiligt, fordert
ein Rückkehrverbot, das sie wie folgt begründet: Wir halten es „für eine Wohltat
für den Staat und die Gemeinde..., daß ein so unverbesserliches Subjekt bleibend
entfernt und unschädlich gemacht werde. "
Heute würden wir sagen: Er wurde schlichtweg abgeschoben. Die Frage, ob er,
wie Friedrich Neff, ein leidenschaftlicher Revolutionär war oder lediglich ein
naiver Mitläufer im jugendlichen Übermut, bleibt unbeantwortet. Ein bedauernswertes
Opfer war er allemal.
1809: Niederweiler wird selbstständig
Die Gemeinde Niederweiler war, wie wir wissen. Filialort der Vogtei Badenweiler
. Das änderte sich im Jahre 1809. Neue Gesetze des Großherzogtums Baden
ermöglichten das. Jetzt war eine eigene Ortsverwaltung im Dorf, zunächst mit
einem Vogt, der ab 1832 landeseinheitlich den Titel Bürgermeister trug. Wie so
häufig war das Rathaus mit dem Schulhaus (1842) unter einem Dach. Mit einer
Gemarkungsgröße von 578 ha war die bisherige Filiale schon immer die größte im
Weilertal. Zum Vergleich: Badenweiler hatte nur 243 ha aufzuweisen. Die selbstständige
Gemeinde legte sich ein eigenes Wappen zu (Abb. 3).
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