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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 152
(PDF, 32 MB)
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lassene Roman ..Der Glasmann und die zehn Gebote der Wissenschaff'. In ihm
hat Marquardt in Gestalt eines späten Salpeterers regionalen Eigen-Sinn personifiziert
, der sich gegenüber den ..herrschenden Mächten auf ein höheres Recht'*
beruft - so wie sich auch der Autor ..gegen die Macht der multinationalen Technokrate
auf das höhere Recht des Lebens" berief.

Aber auch Marquardts Lyrik lebt weithin von dieser unmissverständlichen und
kämpferischen Haltung. In ..Dichterlosig" formuliert er den Anspruch an sich
selber so:

Nümme stritte, dischgeriere.
Anestelle, was de weisch.
Loss sie lafere. piagiere,
schla de Pfohl in's Fleisch.

D' Wohret isch en alti Eiche
un e ruuchi Sach.
Wetterlüchtet. isch e Zeiche,
stist de Lug uf s Dach.

Isch e Füür un isch e Schmitte.
Amboß. Hammerschlag.
Meinsch me heige gläbt un glitte
numme so in Dag?

D' Welt, die macht eso Speränzli.
wemme 's mache lot,
nüt as Goldnichälberdänzli.
grad. as geeb's ke Dod.

D' Wohret singe, d' Wohret mole.
numme Lied un Bild!
Söll de Räscht de Teufel hole,
hämmer Schwert un Schild.

Dieser Ton schließt gereimte Harmonien und Idyllen geradezu aus und wendet
sich gegen Erwartungen, wie sie mit Mundart- und Heimatdichtung vielfach verbunden
waren und sind: aber auch das harmlose ..Allen wohl und niemand weh*'
landläufiger Mundartreimerei steht nicht zu befürchten - zu erwarten sind vielmehr
(unbequeme) Wahrheiten:

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