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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 181
(PDF, 32 MB)
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Seine vielen Pinsel- und Federzeichnungen, Ölgemälde. Aquarelle und Pastelle
geben uns Einblick in die tief empfundene Umsetzung seiner Eindrücke, wo immer
er sie aufnahm. In vielen Ausstellungen konnte man sich immer wieder ein
Bild von seinem unermüdlichen Schaffen machen.

Aber Julius Kibiger ist uns nicht nur als Künstler in Erinnerung. Schon mit
21 Jahren hat er als Musiker den Musikverein Feldberg dirigiert, wo er 1903
geboren wurde. 1926 zog er nach Auggen und gründete dort ein Malergeschäft.
Dort baute er sein Maleratelier, lebte und arbeitete sein Leben lang in seinem
geliebten Weindorf Auggen. Den 2. Weltkrieg erlebte er als Soldat. Schon bald
nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wurde er 1948 Gründungsmitglied
des Hebelbundes Müllheim, dem er 25 Jahre als „Hebelvogt" vorstand. Auch
in anderen Vereinen war er aktiv. Viele Urkunden zeugen von seiner Fähigkeit,
Empfindungen in Formen und Farben umzusetzen. So gestaltete er auch für das
Nepomukfest in Neuenburg die Kulissen. In vielen Festhallen von Markgräfler
Dörfern sind auch heute noch die von ihm gemalten Bühnenbilder zu sehen.

Für sein Dorf übernahm er einige Jahre Verantwortung im Gemeinderat. Im
Jahre 1975 hat die Gemeinde Hausen „seine Verdienste und sein Schaffen" mit
der Verleihung der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette gewürdigt. Viele Jahre
war er auch Mitarbeiter im Verein .Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland". der
ihm 1976 die Ehrenmitgliedschaft verlieh. Seine vielfältigen Verdienste würdigte
die Gemeinde Auggen im Jahre 1978 mit der Ehrenbürgerschaft. Im selben Jahr
erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Kurz vor seinem 80. Geburtstag
verstarb Julius Kibiger. Bald darauf bildete sich ein Freundeskreis aus etwa 20
Persönlichkeiten, die ihn auf seinem Lebensweg begleitet haben. Alljährlich, zu
„Ufert", trifft man sich heute noch zu seinem Gedenken.

Zu seinem 90. Geburtstag wurde auf dessen Initiative und unter Mitwirkung von
Prof. Dr. Hofstätter und Dr. Bernhard Oeschger ein Bildband herausgegeben mit
dem Titel: „Markgräfler Landschaften", der großen Anklang gefunden hat, aber
inzwischen vergriffen ist. Mit diesem Buch ist es gelungen, einen Querschnitt aus
dem künstlerischen Schaffen von Julius Kibiger zu zeigen.

Auch wenn sein Tod nun schon 20 Jahre zurück liegt, sind seine Werke so
lebendig wie eh und je. Deshalb soll sein 100. Geburtstag in würdigem Rahmen
begangen werden. Die Gemeinde Auggen veranstaltet am Freitag, dem 23. Mai,
um 20.00 Uhr im evangelischen Gemeindesaal eine Gedenkstunde. Die Stadt
Müllheim organisiert zu seinen Ehren in der „Martinskirche" eine Ausstellung mit
den interessantesten, teilweise noch unbekannten Bildern des Kunstmalers. Sie
dauert vom Sonntag, dem 25. Mai, bis zum Sonntag, dem 15. Juni 2003.

Zu seinem 100. Geburtstag ist es uns ein Bedürfnis. Julius Kibiger zu danken für
das, was er uns hinterlassen hat. Als Künstler, als Mensch und als Freund.

Für den Freundeskreis

Karl Mannhardt

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