Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 11
(PDF, 26 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0013
lingen. dem heutigen Stadtteil von Badisch Rheinfelden. übereinstimmt. Ebenso
sicher sieht man in der „villa Corberio" den heutigen Görbeihof auf der Gemarkung
von Rheinfelden in der Schweiz, also im linksrheinischen Augstgau. Bleibt
noch die zuerst genannte ..villa Anghoma". Logischerweise, entsprechend der
Reihenfolge ihrer Aufzählung, müsste sie demnach im Augstgau liegen, also auf
Schweizer Staatsgebiet in der Umgebung von Kaiseraugst.

Der aktuelle Forschungsstand, auf eine kurze Formel gebracht, lautet: Anghoma
ist sicher nicht Auggen. unsicher ist dagegen, wo es tatsächlich lag. Es wird überdies
vermutet, dass die Ansiedlung heute nicht mehr existiert.

Jetzt haben wir ein Problem. Ein einziges Mal hat Auggen bisher seine vermeintliche
urkundliche Erstnennung im Jahr 752 gefeiert. Das war. wie gesagt.
1972 die 1200-Jahr-Feier mit 20-jähriger Verspätung. Und jetzt, wo die 1250-Jahr-
Feier pünktlich stattfinden sollte, kommt einer daher und sagt: Liebe Leute, es tut
mir Leid, aber heute seid ihr zu früh dran - viel zu früh. Die Fete steigt erst in
34 Jahren. Der eine oder die andere der heute Anwesenden wird dann zwar nicht
mehr so ganz frisch dabei sein, aber das Jubiläum stimmt dann wenigstens.

Nun - es gibt tatsächlich eine gesicherte urkundliche Erstnennung. Nichts Neues,
das steht auch schon in der Ortschronik, aber eben unzweifelhaft die erste schriftliche
Erwähnung von Auggen. Der reiche Graf Ulrich von Lenzburg regelte unter
anderem in seinem Testament, das er am 9. Februar 1036 aufsetzen ließ, dass sein
ältester Enkel Arnolf. den er als Schirmherr des Klosters Beromünster im schweizerischen
Aargau einsetzte, die halbe Kirche in Auggen mit dem Weingarten erhalten
sollte. Auggen wurde in der Urkunde O-v-c-h-e-i-n geschrieben, was aber
nicht Ouchein gesprochen wird, sondern Ouk-hein. Dies bestätigte sich in einer
zwölf Jahre später ausgestellten Urkunde mit der zweiten Nennung von Auggen.
dort in der Schreibweise O-u-g-h-e-i-m. was fälschlicherweise gelegentlich als
erste Schreibweise behauptet wird.

Es ist nicht überliefert, ob die Auggener im Jahr 1536 das 500-Jährige und im
Jahr 1786 das 750-Jährige gefeiert haben, aber sicher werden sie im Jahr 2036 das
1000-Jährige feierlich begehen. Aber da wir jetzt hier und heute schon einmal beisammen
sind, müssen wir uns etwas einfallen lassen, etwas, das sich genauso oder
noch mehr lohnt zu feiern.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ein exaktes Datum kann ich nicht mehr anbieten
. Aber dafür treten wir eine lange Reise in die Vergangenheit an. Stellen Sie
sich vor. Sie säßen in einer Zeitmaschine. Draußen rauschen die Jahrhunderte vorbei
. Ah. da war gerade das Jahr 600 nach Chr. Um diese Zeit herum könnte sich
das Augheim gebildet haben, das als ununterbrochene Siedlung bis zu unserem
heutigen Auggen führte. Denn es wird angenommen, dass in dieser Epoche, als
die Alamannen bereits die Macht an die Merowinger abgegeben hatten, diejenigen
Ortsnamen mit der ..heim"-Endung entstanden sind, die eine Lage bezeichnen.
Ansonsten fanden sich von den Alamannen bisher keine Spuren, während Funde
in der Umgebung von Hach eine merowingerzeitliche Siedlung belegen.

11


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0013