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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 41
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0043
Schaub und Georg Gugelmeier aufstossend auf den Verkäufer und den Käufer" für
160 Gulden.11'

Aus diesen Einzelteilen setzte sich das Grundstück zusammen, das später die
Lagerbuchnummer 470 a erhielt und auf dem sich der Eigentümer seinen Altersruhesitz
erbauen ließ. Der erste Eintrag, der von der Existenz eines Gebäudes auf
diesem Areal kündet, datiert vom 12. Juli 1883. Dies könnte der Zeitpunkt seiner
Fertigstellung gewesen sein. Neben dem zweistöckigen Wohnhaus mit drei gewölbten
Kellern entstanden des weiteren ein Ökonomieaebäude. ein Treibhaus
und ein Hühnerhaus. Als „Neubaukosten der versicherbaren Theile des Gebäudes"
wurden nur für das Wohnhaus 12 700 Gulden oder 21 770 Mark veranschlagt.i:'

Zwei Jahre später war im Lagerbuch erstmals die Gesamtfläche des bebauten
Grundstücks an der Lindengasse in neuen Maßeinheiten angegeben: Sie betrug 20
Ar 86 qm. wobei die Hofreite, also die Hof- und Gebäudefläche. 4 Ar 20 qm und
der Hausgarten 16 Ar 66 qm ausmachten. Eine Waschküche mit „Chaisenremis"
und Stalluns. mit Gesindezimmer darauf, ergänzten mittlerweile das Anwesen.
Wahrscheinlich hatte man lediglich das Ökonomiegebäude entsprechend umgebaut
.13»

Dem Ruheständler Ernst Weeser war es allerdings nicht vergönnt, sich ausgiebig
an seinem neuen Domizil zu erfreuen. Bereits im April 1887 übernahm seine Witwe
. Emilie geb. Bindschedler. in der Erbfolge die Liegenschaften.14' Doch schon
Anfang Februar 1888 verkaufte diese das Anwesen um 20 000 Mark (einschließlich
eines Ackers von beinahe 6 Ar Fläche) an Jakob Heinrich Treuer, zu jener Zeit
noch Kaufmann in Stuttgart.

Heinrich Treuer hatte ein bisschen Geld übrig und investierte dies in den Bau
einer weiteren Villa auf seinem üppigen Grundstück. Das 40 m östlich des ursprünglichen
Wohnhauses errichtete Gebäude sollte Gästen vorbehalten sein. Im
Dezember 1891 wurde der Neubau als unvollendet bezeichnet, aber am 8. Juli
1892 präsentierten sich ein Wohnhaus mit Eisenbalkenkeller und Kniestock, ein
Werkstattanbau, eine Wagenremise, ein Stallgebäude mit Heuboden sowie eine
Waschküche mit Zimmer und Remise.15' Diese neue Villa sollte etwas mehr als
drei Jahrzehnte später zum „Doktorhaus" werden.

Über die Jahrhundertwende hinweg verblieb das gesamte Anwesen im Eigentum
der Familie Treuer, die es auf 36 Ar 67 qm erheblich vergrößern konnte. Doch
dann geriet Weinhändler Heinrich Treuer in Zahlungsschwierigkeiten und musste
nach einer Zwangsversteigerung im November 1904 seine Besitzung der Oberrheinischen
Bank AG. Zweigniederlassung Freiburg, überlassen. Auf dem Weg
der Fusion ging nur einen Monat später die Oberrheinische Bank als Ganzes, also
auch mit ihrem Vermögen und damit der Immobilie in Auggen. an die Rheinische
Kreditbank in Mannheim (Beschluss der Generalversammlung vom 19. Dezember
1904).161

Im August 1910 erwarben Emil Krafft und seine Frau Frieda geb. Klein gemeinsam
den Grund und die Häuser für 40 000 Mark, verloren alles aber im Mai 1914
nach einer Zwangsversteigerung an den Kaufmann Wilhelm Rubin aus Bahlingen

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