Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 57
(PDF, 26 MB)
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Kraft getretenen „Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes" nahm. Darüber hinaus brachte
sie ihre Kompetenz als Vorstandsmitglied in mehrere soziale, kirchliche und paritätische
Organisationen ein.

Diese engagierte, selbstbewusste und energische Agnes Neuhaus nahm nun noch
zusätzlich ihre verwitwete Tochter und fünf Enkel auf. Die Kinder, allen voran die
Älteste. Friedel. litten unter dem strengen Regime ihrer Großmutter und dem rigiden
katholischen Erziehungsstil.

Von Januar 1915 an setzte Friedel ihre Schullaufbahn am Marienlyzeum und
-Oberlyzeum in Dortmund fort, wo sie 1926 das Reifezeugnis erhielt.

Qualifikation

Nach dem Abschluss der Schule absolvierte Friedel Neuhaus zuerst eine zweijährige
Ausbildung zur Krankenpflegerin im Hedwigskrankenhaus in Berlin. Doch
bereits während des letzten halben Jahrs dieser Ausbildung immatrikulierte sie
sich an der medizinischen Fakultät der dortigen Universität. In Bonn legte sie dann
im Frühjahr 1930 die ärztliche Vorprüfung ab und begab sich anschließend zur
Fortsetzung des Studiums nach München. Düsseldorf und zuletzt Freiburg, wo sie
zum Sommersemester 1931 eintraf.

Während ihres Studienaufenthalts fand sie hier Unterkunft in der Kaiserstraße
13, an der Ecke Bernhard- und Kaiser-, heute: Habsburgerstraße, sozusagen am
östlichen Eingang zum Klinik- und Institutsviertel. Das Haus gehörte der Bursen-
gesellschaft AG und wechselte dann ins Eigentum von Erich Pyhrr.59'

Friedel belegte gleich 14 Veranstaltungen, darunter einen „Kurs der pathologischen
Histologie" bei Prof. Ludwig Aschoff und einen „Geburtshilflichen Operationskurs
*' bei Privatdozent Dr. Franken.60' Letzteres war auch dasselbe Fach, mit
dem mehr als zehn Jahre zuvor Helene Piutti den ausbildungsmäßigen Einstieg
in ihren späteren beruflichen Schwerpunkt begonnen hatte. Ob die hohe Zahl der
Lehrveranstaltungen nun ihrem übermäßigen Fleiß oder der Tatsache zuzuschreiben
war, dass sie nur für eine von ihnen ein geringes Honorar bezahlen musste.
bleibt der Spekulation überlassen.

Im folgenden Semester hörte sie - verpflichtend für die pädiatrische Ausrichtung
- Prof. Carl T. Noeggerath mit „Kinderklinik" und „Ernährung des Kindes"', ebenfalls
zum Nulltarif.6'»

Nach dem erfolgreichen Abschluss mit der ärztlichen Prüfung im Juni 1933
arbeitete sie als Praktikantin in der Universitäts-Frauenklinik in Freiburg62', wechselte
dann nach Berlin an die Charite und blieb dort noch sechs Monate als Volon-
tärin. Die Charite beherbergte übrigens die älteste selbständige Kinderabteilung in
Deutschland. Etwa ein weiteres Jahr verbrachte sie im pathologischen Institut des
Horst-Wessel-Krankenhauses (heute: Krankenhaus im Friedrichshain) in Berlin,
ebenfalls als Volontärin. Während dieser Zeit arbeitete sie auch ca. acht Monate
nebenamtlich in der städtischen Säuglingsberatung.

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