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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 114
(PDF, 26 MB)
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schosserker erweiterte das Wohnzimmer und intensivierte die Beziehung zwischen
Drinnen und Draußen, ein Zwerchgiebel mit deutlich vorspringendem Dach und
die Krüppelwalme signalisierten Geborgenheit. Und das alles musste hier offensichtlich
mit begrenzten finanziellen Mitteln realisiert werden.

Das ganz schlichte, aber angenehm proportionierte kleine Haus Nr. 60 von 1902
präsentiert sich mit seinen fein profilierten Fensterverdachungen als verspäteter
Vertreter spätklassizistischer Einfachheit. Von den damals modernen Architekturkonzepten
blieb es gänzlich unberührt. Es besitzt auch noch ganz traditionell einen
übergiebelten Mittelrisalit mit gekuppelten Fenstern. Das angebaute Haus (Nr. 62)
erfuhr eine interessante Umgestaltung. Dadurch wurde das 1932 bis 1941 im Besitz
der anthroposophisch orientierten Christengemeinschaft befindliche Haus zu
einer besonderen architektonischen Rarität (Abb. 4).

Es ist ein bemerkenswertes Beispiel anthroposophischen Bauens, so mancher
unschöpferischen Rudolf-Steiner-Imitation im Umfeld des Goetheanums in
Dornach überlegen. Der expressionistische Charakter dieser Holzarchitektur ist
offensichtlich. Auch wer sich mit dem anthroposophischen Hintergrund nicht
befasst hat, wird nachvollziehen können, dass hier das menschliche Bauen ganz
von den Bildekräften der Natur ausgeht, und spüren, dass die Vermittlung von Geborgenheit
beim erweiternden Umbau wesentlich war. 1919 erscheint als Besitzer
dieses Hauses August Rösch, ein sehr tüchtiger Brombacher Architekt des ersten
Jahrhundertviertels, der im Wiesental beachtenswerte Häuser hinterlassen hat.

Abb. 4: Expressionistische Architektur in ihrer anthroposophischen Spielart

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