http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-02/0024
Abb. 4: Der Gebäudekomplex der ehem. Waltnermiihle in Marzell im Jahre 1965
seine Drehungen. Das Ökonomiegebäude dazu wurde etwas bergseits vom eigentlichen
Mühlengebäude gebaut, denn man hatte aus den leidvollen Erfahrungen gelernt
. Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Mühle durch die Familie
Dreher noch betrieben. Die Mühleneinrichtung war im gesamten Untergeschoss
eingerichtet, während die beiden Obergeschosse der Müllerfamilie als Wohnung
dienten. Der ganze Gebäudekomplex gehörte bis weit ins 20. Jahrhundert noch
zum Malsburger Bann, während später dann diese Banngrenze auf die südliche
Gebäudeseite verlegt wurde. Dort war auch seit der Erbauung des Gebäudes das
große Mühlrad angebracht.
Die in Malsburg dicht an der dort recht wilden Kander gelegene Tantenmühle
ging nach dem Tod des letzten und kinderlosen Müllers Johannes Reif IV am
2. Mai 1807 an seinen Schwager Johannes Breh über. Dieser ließ gleich darauf
im Jahre 1809 aus Platzmangel die neue Tantenmühle am ca. 50 m weiter südlich
gelegenen heutigen Standort erbauen. Hier wurde die Talenge etwas weiter, und es
war auch noch Platz für ein großes Ökonomiegebäude.
Sein Urenkel Johann Friedrich starb bereits zwei Jahre nach seiner Heirat im
Alter von 25 Jahren, so dass die beiden weiteren Brüder Wilhelm und Hermann
das große Anwesen kurz vor der Verheiratung von Hermann mit der Tochter des
Maienwirts in Vogelbach im Jahre 1896 aufteilten. Der ältere Wilhelm kümmerte
sich fortan um die Gastwirtschaft mit Bäckerei, der jüngere Hermann wurde
der Tantenmüller, und es ist dem jungen Brautpaar im gleichen Jahr ein weiteres
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