Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 43
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-02/0045
dass Rißmann die Schränke in der Wohnung des Fehr eigenmächtig und gewalttätig
aufgerissen und das ganze Geld vom Verkauf des Lehenwaldes an sich genommen
habe. Die Ablösesumme war erst sechs Wochen zuvor noch an die Frau ausbezahlt
worden. Fehr habe er dabei als einen „Hergelaufenen" betitelt. Johannes
Fehr selbst starb ebenfalls bereits im darauffolgenden Jahr, wodurch das Gebäude
dann wieder vollständig in den Besitz der Familie Oßwald kam. Allerdings waren
nun durch den völligen Loskauf aller Besitzungen von ihm keine Abgaben mehr
fällig. Für den ihm nun neu abgeteilten, eigentümlich überlassenen Teil des ehemaligen
Lehenwaldes im Endwert von 11639 Gulden musste er noch einen Aufpreis
von etwas über 2 709 Gulden zahlen. Seine Waldungen hatten nun eine Größe von
44 Morgen und 155 Ruthen. Im Jahre 1860 wurde von den Eheleuten ein neues
Gebäude mit dem heutigen Aussehen auf den alten Grundmauern errichtet.

Der männliche Familienspross verliebte sich in die Tochter des Maienwirts im
benachbarten Vogelbach und wurde dort der neue Wirt, so dass in den Siebziger
Jahren des 19. Jahrhunderts Johannes Breh aus der Tantenmühle durch Einheirat
auf dem Hof in Kaltenbach einzog. Mysteriöse Umstände ließen im Jahre 1902
Breh nach dem Verkauf von großen Liegenschaften sowie zwei Ochsen für immer
verschwinden, und er gilt bis heute als verschollen. Seine Nachfahren aber wohnen
noch jetzt in dem hoch über dem Kandertal gelegenen Haus. So bietet dieses Gehöft
in Kaltenbach, das im Volksmund auch heute noch ..der Hof genannt wird,
eine äußerst interessante Vergangenheit für das gesamte hintere Kandertal und
verdient es. an dieser Stelle einmal aus dem Dunkel der Geschichte hervorgeholt
zu werden.

Quellen:

GLA Karlsruhe. Abt. 11/3363 - 3366. Abt. 120/1173. Abt. 229/50788 - 50794. 229/50796. 229/50799.

Abt. 391/23450-23451
Kirchenbücher der Vogtei Vogelbach 1574 ff.
GA Malsburg-Marzell. Lagerbücher Band I - V

Literatur:

Trenkle. Hans: Heimatgeschichte der Gemeinden Obereggenen und Sitzenkirch sowie der Propstei

Bürgeln. Bühl 1930
Staehelin. W.R.: Wappenbuch der Stadt Basel, 1918 - 1929
Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz Bd. 2. 1924

Beyerle. Karlheinz: Die Adelsfamilie von Kaltenbach, in: Malsburg-Marzell - Eine Spurensuche im

Südschwarzwald. 1995
Schülin. Fritz: Die Grundherrschaft des Klosters St. Blasien im Markgräflerland.
(in: ..Das Markgräflerland" Heft 3/4 1972)

43


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-02/0045