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über viele Jahre auch als Forsthaus. Die Erben gaben nach dem Tod von Dietschin
am 15. Sept. 1828 das Haus zur Versteigerung frei.
Dabei erfahren wir auch, dass neben der Wirtschaft eine Metzgerei zusammen
mit der Bäckerei betrieben wurde. Zunächst fand sich kein Käufer, aber am 15. Februar
1830 kaufte der Schwiegersohn Joseph Faller von Hinterzarten im Schwarzwald
die Liegenschaft für insgesamt 5 000 Gulden und wirtete nachweislich bis
ca. 1845. Zu diesem Zeitpunkt kaufte nämlich der aus Schlächtenhaus nach Vogelbach
verheiratete Jakob Friedrich Bollschweiler die gesamte Liegenschaft und
wurde der neue Löwenwirt. Nach dem Tod Bollschweilers im Jahre 1862 versuchte
die Witwe, die Wirtschaft noch weiter zu betreiben, was ihr aber offensichtlich
nicht gelang, denn am 14. Juli 1864 wurde das Anwesen samt Realwirtschaftsge-
rechtigkeit öffentlich versteigert. Der Anschlag dazu belief sich nun auf die stattliche
Summe von 9 400 Gulden. Ein Sohn der Bollschweilers wanderte 20-jährig als
gelernter Bäcker im Jahre 1871 in die Schweiz aus und betrieb in Andermatt eine
Bäckerei, die später noch durch ein Restaurant ergänzt wurde.
Matthias Kiefer vom Ritterhof bei Fischenberg im Kleinen Wiesental wurde
der nächste „Leuewirt". Sein Sohn Johann Jakob suchte sich seine Frau nicht weit
entfernt, denn sie war die Tochter des „Ritterbuurs". Dieser Johann Jakob Kiefer
wirtete als letzter auf dem Gasthof und gab um 1875 die Schildgerechtigkeit ..Zum
Löwen" ab. Dem Ehepaar wurden zwei Töchter geschenkt, wobei die jüngere
dann im Jahre 1892 Jakob Friedrich Oßwald von Lütschenbach heiratete, die nun
aber nur noch die große Landwirtschaft betrieben, nachdem über 150 Jahre in dem
Haus gewirtet worden war. Eines der insgesamt 9 Kinder ehelichte im Jahre 1919
Abb. 2: Das frühere Wirtshaus ..Zum Löwen" (heute Haus Rißmann) im Jahre 2002
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