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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 75
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-02/0077
Die Mutter Marie Elisabeth konnte unter ihren Vorfahren zahlreiche ansesehe-
ne Beamte aufweisen: Philipp Wolfgang Daler war Amtsschultheiß zu Sulzburg
und um 1600 Amtmann zu Ballrechten und Döttingen. Philipp Jakob (t 1676)
geistlicher Verwalter in Sulzburg. h der Großvater Jakob Friedrich war Amtmann
zu Stein und Langensteinbach sowie gleichfalls geistlicher Verwalter. Marie Elisabeths
Vater Philipp Jakob war am 28.10.1686 in der badischen Residenz Durlach
geboren worden und wirkte, nach Tätigkeiten in Durlach und Lahr, über dreiundvierzig
Jahre als Pfarrer in Müllheim, später dann auch als Kirchenrat und Spe-
zial für diesen Kirchenbezirk. Er hatte sich unter anderem durch sein Buch ..Der
wohlunterrichtete Dorfschulmeister und Sittenlehrer" einen Namen gemacht. 71
1710 hatte er Maria Louise Kalckbrenner (1688-1758). die Tochter eines württembergischen
Leibmedikus, geheiratet. Am 9.5.1763 ist er in Müllheim verstorben.

Nach Emanuel gingen drei weitere Kinder aus der Ehe seiner Eltern hervor, die jedoch
alle das Erwachsenenalter nicht erreichten.B) Mit fünf Jahren musste er zudem
innerhalb von acht Tagen den Tod seiner Eltern hinnehmen: am 13.12.1751 starb
seine Mutter, am 20.12. sein Vater. Daraufhin kümmerte sich sein Großvater mütterlicherseits
um ihn. Er ließ ihm eine gründliche Erziehung angedeihen. Zunächst
besuchte Meier von 1753 bis 1760 die Lateinschule in seiner Vaterstadt. Sein erstes
Zeugnis lautete: „animula sana in corpusculo sano". später dann: ..ingentes animi
vires prodit".91 Von der Lateinschule wechselte er auf das Gymnasium illustre nach
Karlsruhe, wo er auf den Besuch der Universität vorbereitet wurde. Er begann dann
seine Studien in Halle, wo er sich zunächst der Theologie widmete. 101 wechselte
aber das Fach und immatrikulierte sich am 8.4.1766 an der Universität Göttingen
für Jura.11' Diese Hochschule war zu jener Zeit die bestmögliche Ausbildungsstätte
, keine andere Hochschule im deutschsprachigen Raum genoss so hohes Ansehen
. Glanzlicht der Universität war die juristische Fakultät. Sie war das Zentrum
des reichsrechtlichen und reichsgeschichtlichen Wissens, woran vor allem der
Professor Johann Stephan Pütter Anteil hatte.

Nach Abschluss der Studien bewarb sich Meier 1768 in seinem Vaterland Baden
um eine Anstellung als Jurist. Die Markgrafschaft Baden wurde zu dieser Zeit von
Karl Friedrich regiert, einem vorbildlichen aufgeklärten Fürsten, der sich um das
Wohl seiner Untertanen sorgte. An der Spitze der badischen Regierung und Verwaltung
stand der Markgraf als regierender Fürst, der sich als von Gottes Gnaden
eingesetzter absoluter Herrscher verstand. In ihm vereinigte sich alle Macht, alle
weiteren Organe waren nur ein Ausfluss daraus. Ganz im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus übte er seine Staatsgewalt jedoch gemeinsam mit dem Geheimen
Rat als oberster Regierungsbehörde und einer Reihe nachgeordneter Behörden aus.
Dem Geheimen Rat nachgeordnet waren der Hofrat. das Hofgericht, der Kirchenrat
, die Rentkammer sowie als Behörden vor Ort die Oberämter und Ämter. Der
Hofrat war die zentrale Behörde für die allgemeine Landesverwaltung. Er führte
die Aufsicht über die Oberämter und Ämter. Daneben übte er wichtige richterliche
Funktionen aus: er führte Strafprozesse bis zu einem Urteilsvorschlag, das eigentliche
Urteil blieb jedoch dem Markgrafen vorbehalten. Schließlich besaß der Hofrat

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