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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 78
(PDF, 28 MB)
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wie durch seinen treuen Eifer für die Interessen des fürstlichen Hauses besonders
werth war."35'

Ein Beleg für die Wertschätzung;, die Meiers Schreiben auch an anderen Höfen
fand, mag ein Briefwechsel zwischen dem hessen-kasselschen Minister Johann
Philipp von Bürgel und von Edelsheim dienen. Markgraf Karl Friedrich hatte im
Januar 1795 ein Schreiben an Kaiser Franz II. gesandt, in dem es um die Rechtfertigung
eines geplanten Fürstenzusammenschlusses zur Abwehr der französischen
Truppen ging und das Meier entworfen hatte. m Von Bürgel nannte dieses Schreiben
eine ..meisterhafte Antwort*'.371 In seinem Antwortschreiben lüftete von Edelsheim
das Geheimnis, wer der Verfasser war: „Es ist der eben so rechtschaffene als
geschickte wirkliche Geheimerath Meier, dem wir schon so viele vorherige ausgezeichnete
Aufsätze zu verdanken haben; wie dann wirklich auch die aus seiner Feder
geflossenen diesseitigen Vota comitialia fast jedes Mal mit allgemeiner Gunst
aufgenommen und nicht selten am kaiserl. Hof selbst bemerkt zu werden, ja sogar
einigen Eingang daselbst zu finden scheinen."38)

In diesen Jahren ermöglichte Meier Georg Ludwig Winter den Besuch des
Karlsruher Gymnasiums. -9> Wie Meier hatte Winter zuvor die Müllheimer Lateinschule
besucht, wo sein Onkel als Lehrer tätig war.4IJ| Winter kehrte nach seinen
juristischen Studien in Göttingen im Jahr 1800 wieder nach Baden zurück, wo
er bis zum Innenminister aufstieg. Die Förderung des jungen Müllheimers durch
Meier zeigt, dass dieser seine Heimat in Karlsruhe nicht vergessen hatte.

In den folgenden Jahren war an ein ruhiges, beständiges Arbeiten jedoch nicht
zu denken, denn Baden wurde - wie ganz Europa - von den Kriegen in Folge
der Französischen Revolution heimgesucht. Bereits 1792 brach der Erste Koalitionskrieg
Frankreichs mit dem Reich aus. Als im September 1795 französische
Truppen über den Rhein vorrückten, sah sich Markgraf Karl Friedrich veranlasst,
seine Residenz zu verlassen und die Regierungsgeschäfte dem Geheimen Rat zu
übergeben, den er mit einer umfassenden Vollmacht ausstattete. Den Geheimen
Räten blieb in dieser Lage keine andere Wahl, als Separatfriedensverhandlungen
mit Frankreich einzuleiten. Auch Meier hatte sich in einem Votum am 30.9.1795
dafür ausgesprochen.411 Mit den Verhandlungen wurde Sigismund Freiherr von
Reitzenstein beauftragt, für den Meier die Instruktion entworfen hatte. 4:1 Am
28.8.1796 unterzeichnete er mit Billigung des Geheimen Rats den Friedensvertrag
mit Frankreich. Über die badischen Verhältnisse gibt ein ausführliches Tagebuch
Meiers aus den Jahren 1791 bis 1797 und 1799 bis 1802 Auskunft.43' In ihnen hielt
er die allgemeine politische und militärische Entwicklung in Deutschland fest und
beschrieb deren Auswirkungen auf Baden. Auch schilderte er, wie sich die Präsenz
fremder Truppen im Land zu Lasten der Bevölkerung auswirkte.

Der Erste Koalitionskrieg wurde schließlich durch den Frieden von Campo Formio
zwischen Frankreich und Österreich 1797 beendet. In ihm wurde vereinbart,
dass nach Rastatt ein Reichsfriedenskongress einberufen werden solle, um zu
einem Vertrag zwischen Frankreich und dem Reich zu gelangen. An ihm nahm
Baden mit einer eigenen Delegation teil, die aus Staatsminister Georg Ludwig

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