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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 86
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Sitzungen sollten mindestens alle zwei Jahre stattfinden. Der Großherzog erhielt
das Recht, die Landstände aufzulösen oder wenigstens zu vertagen.801

In zehn Sitzungen arbeitete die Kommission, der neben Meier die Staatsräte Sigismund
von Dawans und Herzog sowie der Mannheimer Hofrichter Karl Philipp
Freiherr von Zyllnhardt und der Freiburger Hofgerichtsrat Peter Graf von Henin
angehörten, bis zum 4.3.1815 eine Stellungnahme zu den Vorschlägen von Marschalls
sowie einen eigenen Verfassungsentwurf aus. Meier, der als dienstältestes
Mitglied der Kommission vorstand, eröffnete die Sitzungen und führte das Protokoll
. Sl1 Die Kommission sprach sich für eine Ausweitung der Rechte der Landesdeputiertenkammer
aus. Sie befürwortete insbesondere einen niedrigeren Zensus
beim aktiven Wahlrecht; die Wählbarkeit sollte überhaupt nicht beschränkt werden
. Man solle nicht auf das Vermögen, sondern auf das Vertrauen der Mitbürger
schauen. Ferner setzte sie sich für jährliche Sitzungen ein und äußerte Bedenken
gegen das Auflösungs- und Vertagungsrecht. Auch betonte sie die Gleichheit vor
dem Gesetz sehr deutlich.821

Durch die Rückkehr Napoleons von Elba und den daher erneut ausbrechenden
Krieg blieb die Verfassungsfrage zunächst liegen. Nach mehreren weiteren Entwürfen
dauerte es schließlich noch bis 1818. ehe Großherzog Karl die Verfassung
unterschrieb.

Für seine Verdienste um den badischen Staat wurde Meier 1815 von Großherzog
Karl mit dem Großkreuz vom Zähringer Löwen ausgezeichnet. Dieser Orden war
1812 für treue Dienste und als Zeichen besonderer Anerkennung gestiftet worden.
Die ersten Ordensverleihungen fanden aber erst am 11.6.1815 statt. Meier war
- gemeinsam mit Oberhofmarschall Christian Ludwig Freiherr von Gayling - der
erste Empfänger dieser hohen Auszeichnung.m In diesen Jahren suchte er zur Linderung
seiner Altersbeschwerden in den Sommermonaten die Bäder von Langensteinbach
und Baden-Baden zur Kur auf.84>

Am 5.6.1817 verstarb Emanuel Meier in Karlsruhe. Als Todesursache wird im
Sterbebucheintrag der Lutherischen Kirchengemeinde ..Gallenruhr" genannt, 851
während im Karlsruher Intelligenz- und Wochenblatt „Entkräftung" angegeben
wird.861 Am folgenden Tag erschien in der Karlsruher Zeitung folgende Todesanzeige
: „Unser theuerster Gatte und Vater. Emanuel Meier, Großherzogl. Bad. wirklicher
Staatsrath und Direktor des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten.
Großkreuz vom Orden des Zähringer Löwen, endete gestern, im 71. Jahr seines
Alters, ein Leben voll edler Thätigkeit. Sein Tod war sanft, und die Trostgründe
der Religion, welche den Verstorbenen so treulich geleiteten, werden auch den
Schmerz seiner Hinterbliebenen lindern."87'

Meier hinterließ neben seiner zweiten Ehefrau drei Kinder aus erster Ehe.
nämlich Karl. Amalie und Wilhelm. Karl war in die Fußspuren seines Großvaters
getreten und hatte sich als Handelsmann in Karlsruhe niedergelassen. Er verstarb
bereits am 12.2.1819 im Alter von nur 40 Jahren.88) Amalie hatte den nachmaligen
Staatsrat Wilhelm Reinhard geheiratet, der 1819 seinem Schwiegervater als Ministerialdirektor
im Außenministerium folgen sollte. Wilhelm Meier, geboren 1785,

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