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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 94
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im Bewusstsein ist, dass Stern und Weill über die Generation ihrer im südbadi-
schen Landjudentum beheimateten Großeltern eng miteinander verwandt waren.

Abb. 1: KurtWeill (1900-1950) Abb. 2: Selma Stern < 1890-1981)

Selma Stern wurde schon zu Lebzeiten als „grand old lady of German-Jewish
historiography" bezeichnet". ein Ehrentitel, der ihr aufgrund ihrer zahlreichen
wissenschaftlichen Publikationen sowie ihrer leitenden Funktion im American
Jewish Archive in Cincinnati/Ohio mit Recht zuerteilt wurde. Zu ihren wichtigsten
Werken zählen die Studien Jud Süss. Ein Beitrag zur deutschen und zur jüdischen
Geschichte" und The Court Je\vv sowie ihr siebenbändiges opus magnum Der
Preußische Staat und die Juden ". In Kürze wird eine erste umfassende Gesamtdarstellung
zu Leben und Werk von Selma Stern aus der Feder der Duisburger Historikerin
Marina Sassenberg vorliegen."' Die weitaus üppigere Forschung zu Kurt
Weill hat sich in den letzten Jahren intensiver um die Aufhellung seiner privaten
Beziehungen und familiären Bezüge bemüht.'2 Weill ließ sich im Jahr 1933 von
seinem Exil in Frankreich aus in einem sich über mehrere Monate hinziehenden
Verfahren von seiner Frau, der Sängerin und Schauspielerin Lotte Lenya. scheiden.
Beide waren damals schon längere Zeit eigene Wege gegangen, hatten verschiedene
Affären hinter sich und waren auch gegenwärtig mit anderen Partnern liiert.
Lenya betonte später dennoch beharrlich, dass der Hauptgrund für die Scheidung
das Bestreben war, das Vermögen des Paares vor dem Zugriff der nationalsozialistischen
Machthaber zu retten. Kurt Weill war am 22. März 1933 aufgrund der
zunehmenden Repressalien gegen jüdische Künstler und speziell gegen seine Person
über Nacht nach Paris geflohen, während Lotte Lenya in Wien geblieben war.
Für das schwierige Scheidungsverfahren, das erst Mitte September 1933 zum Ab-

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