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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 32
(PDF, 26 MB)
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Abb. 3: Wittlingen. Michaelskirche, Schnitt 2. Südprofil. Links unten, in den anstehenden
gelblichen Lehm eingetieft. Reste einer geosteten Körperbestattung; rechts unten eine noch nicht
ausgenommene Grabgrube mit dunkler Verfüllung. Darüber Planierschichten mit Kalkbruchsteinen
und Ziegelfragmenten: oben rechts abgeschlossen von einer Wechselfolge aus Mörtel,
gelbbraunem Lehm und einer Grobkieslage.
(Foto: Chr. Maise. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Außenstelle Freiburg,
Archäologie des Mittelalters, Nr. 64).

Indizien dafür sind die Orientierung der Gräber - sie weicht um 15° von der
Kirchenachse ab - und der Verlauf der Ostmauer. Sie wurde genau über dem strati-
graphisch jüngsten Grab fundamentiert. muss also jünger sein.

Die Befunde von 1996 können mit den Beobachtungen Ebles zu folgendem
Gesamtbild für das Wittlinger Kirchenareal verknüpft werden: Eine römische
Besiedlung des Platzes ist vorläufig auszuschließen. Bis um 1300 wurde der
Nordteil profan genutzt. Um 1300 wird das profane Gebäude abgebrochen. Wiederverwendbares
, wie Bausteine und Metall, hat man abtransportiert. Das Gelände
wird mit der verbleibenden Mischung aus Humus. Lehm und Mörtel planiert und
durchgehend als Friedhof genutzt.

Fast alle Graberuben sind mit dieser Humus-Mörtel-Mischuns verfüllt. Die Ge-
bäudereste im südlichen Bereich des Chorraums sind wohl Reste einer kleinen geosteten
Kirche. Unklar ist. wann diese frühe Michaelskirche, die bereits vor 1300
bestanden haben muss. errichtet wurde.

Die zahlreichen, sich vielfach überlagernden Gräber im nördlichen Bereich des
Chorraums weisen dieselbe Orientierung auf wie die kleine, geostete Kirche. Bei
diesen Bestattungen dürfte es sich um Reste des Außenfriedhofs dieser Kirche
handeln.

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