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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 70
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Betrachters bewegt werden sollte. Auch bei den Blauen Reitern war alles möglich
. Gerade Franz Marcs blaue Pferde offenbaren den Hang zur Mystifikation der
Wirklichkeit. Im Sinne eines Vorstellungsbildes scheint sich das Gegenständliche
dem Abstraktionswille zu fügen. Vor allem für Wassily Kandinsky war die Stunde
der abstrakten, expressiven Malerei gekommen und mit ihr die neu gewonnene
Freiheit vom Abbild, vom Stofflichen.

Die expressionistische Künstlergruppe der zwanziger Jahre nannte sich Rot-
Blau. Nach dem Vorbild der Brücke-Maler und vor allem angeregt durch den
künstlerischen Einfluss des früheren Brücke-Initiators Ernst Ludwig Kirchner
begründeten drei junge Künstler ihre Zusammenarbeit. In der Silvesternacht
1924/25 kam es zu einem Ereignis, das in die Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts
eingegangen ist. Die Künstler Hermann Scherer. Albert Müller und Paul
Camenisch vereinigten sich zur Gruppe Rot-Blau. Werner Neuhaus, ebenfalls als
Künstler tätig, stieß nur wenige Tage später hinzu. Mit der Gründung verbanden
sie die Hoffnung, in der Basler Kunstszene präsent zu werden und sich als Gruppe
besser gegen die ältere Künstlergeneration durchsetzen zu können. Die vier jungen
Künstler, alle zwischen 1893 und 1897 geboren, hatten bis dahin kaum ausgestellt
und sich als Einzelkünstler noch nicht aussagekräftig genug darstellen können. Sie
wollten sich gerne stärker an den Ausstellungen der Staatlichen Kunsthalle Basel
beteiligen. Die Rot-Blau-Künstiergruppe hoffte ebenso, sich bei der Vergabe der
Aufträge durch den Staatlichen Kunst-Kredit Basel besser etablieren zu können,
was eine künstlerische und auch finanzielle Existenzsicherung bedeutete. Der eigentliche
Mittelpunkt der Künstlervereinigung war sicherlich Hermann Scherer.
der als Organisator, als Triebkraft und Führungsnatur in kurzer Zeit die Aufmerksamkeit
der Öffentlichkeit auf die Rot-Blau-Gruppe lenkte.

Abb. 1: Hermann Scherer neben

dem »Bildnis Senta Erd« (1920).

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