Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 130
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0132
Abb. 6: Auf dem Kartenausschnitt
von 1765 ist der Weg von Neuenburg
nach Steinenstadt zu sehen,
vorbei an der Heilig-Kreuz-Kapel-
le. Zu diesem Zeitpunkt war Neuenburg
wieder aufgebaut. Deutlich
zu sehen ist die Neuenburg vorgelagerte
große Insel „Münstergrün
Die Karte zeigt außerdem die
verschiedenen Herrschaftsgebiete:
Bischöflich (gelb umrandet} das
Gebiet um Steinenstadt, Mauchen
und Schliengen: markgräflich (grün
umrandet) um Auggen, Miillheim
und Niedereggenen: österreichisch
| rot umrandet) das Terrain um
Neuenburg sowie die Gegend um
Liel

(GLA Karlsruhe. H Neuenburg,

Nr. 6).

sich darinnen aufzuhalten." Sie versprachen, des Bischofs Untertanen nicht zu
molestieren oder zu beschweren, sondern sich gehorsam zu verhalten. Das hatten
sich die Neuenburger zwar vorgenommen - aber es kam dann doch etwas anders!
Nicht alle lebten übrigens in den nächsten Jahren in Steinenstadt, einige hatten
sich nach Mauchen und Schliengen begeben, die ebenfalls dem Fürstbischof zugehörten
, andere sogar in das markgräfliche Auggen. An Ostern 1704 gingen noch
291 Personen in Neuenburg zur Beichte, im Jahr darauf in Steinenstadt nur noch
144, also etwa die Hälfte.321 Diese Zahlen verdanken wir dem Pfarrer, der sie aus
statistischen Gründen ins Kirchenbuch eintrug. Der Fürstbischof gewährte allen
seinen landesfürstlichen Schutz, wofür sie ein jährliches Schutzgeld zu bezahlen
hatten. Aber ein Monat nach dem anderen verging - die Neuenburger bezahlten
nicht, wie das Amt Birseck nach Pruntrut meldete. Sie erreichten tatsächlich eine
Befreiung vom Schutzgeld - Hartnäckigkeit zahlt sich manchmal aus!

Pfarrer Christen blieb nicht untätig. Ihm war es wichtig, für seine Pfarrkin-
der wieder eine Kirche zu bekommen, in der er den Gottesdienst mit ihnen
feiern konnte. Er reiste daher nach Arlesheim und bat beim Domkapitel um die
St. Martinskapelle, die ihm auch gnädigst verliehen wurde. Am Wunsch nach einer
eigenen Kirche zeigt sich bereits, dass die Neuenburger nach ihren Sitten und
Bräuchen leben und sich nicht in die - ja ebenfalls katholische - Steinenstädter
Bürgerschaft integrieren wollten. Doch genau das hatten sich die bischöflichen
Untertanen erhofft.

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