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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 11
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re 1804. der die Entdeckung der Erdmannshöhle auf die Mitte der 1750er Jahre
datiert.

Ein weiterer Hinweis auf diese Zeitspanne ergibt sich aus dem Plan des weiteren
Ausbaues des Karlsruher Residenzschlosses im Jahr 1752. Eine zu diesem Zwecke
eingerichtete Baudeputation unter der Leitung von Johann Jacob Reinhard hatte im
April 1754 den Entschluss gefasst. in den badischen Landen aus Gründen der hohen
Importkosten nach Marmor suchen zu lassen. Für jedes an die Baudeputation
eingesandte Marmorstück sollte eine Prämie von 150 Gulden bezahlt werden. Man
verstand damals unter Marmor jede Steinart. die sich in große Stücke brechen ließ,
eine schöne Politur annahm und für den Bau von Konsolen. Tischen und Kaminen
geeignet war. Der Marmorsteinhauer Andreas Reichmann und Hofrat Wild besuchten
dazu den alten Steinbruch in Emmendingen, reisten weiter über Marzell.
Kandern. Müllheim nach Schopfheim. Leider gibt es keine genauen Protokolle
über die verschiedenen Untersuchungen oder Funde. Der damalige Protokollant
G. J. Dachtier beschränkte sich im Dezember 1754 nur auf die Beschreibung der
Reiseroute und der Reisedaten. Da allerdings keine Prämienzahlung für Haseler
Marmor nachzuweisen ist und das Schopfheimer Gebiet bei einer Beurteilung
1755 nicht mehr berücksichtigt wurde, scheint es keine Funde gegeben zu haben,
die bemerkenswert waren.

Im Mai 1773 setzte der Markgraf den aus Hausen im Wiesental stammenden
Johann Sebastian Clais ein, sich um die mineralischen Entdeckungen im Lande
zu kümmern. Diesem Umstand ist ein erster gewisser Höhlenschutz zu verdanken.
Bis dahin war die Höhle in Hasel für jedermann offen und wurde durch die hiesigen
Bauern und Besucher stark beschädigt, ja sogar ausgebeutet. Clais erhielt den
Auftrag, zum Betreten der Höhle einen sicheren Eingang zu schaffen und durch
Unterbauung eine gefahrlose Besichtigung zu ermöglichen. Über die gesamten Arbeiten
und Untersuchungen gibt es Protokolle an den Markgrafen, der zur selben
Zeit mit seiner Familie und seinem Gefolae das badische Oberland bereiste und
sich in Kandern aufhielt. Clais liefert damit sicherlich die erste schriftlich überlieferte
Höhlenbeschreibung. Am 24. August 1773 wurde dann Markgraf Karl Friedrich
persönlich über den Abschluss der Arbeiten informiert und er zeigte das große
Verlangen, diese Höhle zu sehen.

Bereits am 25. August 1773 traf sich dazu eine Anzahl ..durchlauchtigster"
Personen im Gasthaus zur Sonne in Schopfheim, an der Spitze Markgraf Karl
Friedrich L mit seiner ersten Frau, der Markgräfin Luise Karoline von Hessen-
Darmstadt. Die Protokolle dazu gehören mit zu den ältesten und umfangsreichsten
Beschreibungen der Erdmannshöhle. Ein weiteres positives Resultat dieses Besuches
war der Befehl, vor der Höhle eine starke Tür zu erstellen. Und der Vogt zu
Hasel durfte sie nur noch den Fremden und Reisenden zeigen. Der Ausschluss der
Haseler Bürger von der weiteren Besichtigung der Höhle muss eine Bestrafung gewesen
sein für die Zerstörung in den vergangenen Jahren.

Leider muss man heute, nach 250 Jahren, feststellen, dass trotzdem viel an
Substanz in der Höhle vernichtet wurde. Der Eingang zur Erdmannshöhle lag ab-

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