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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 15
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0017
Im Spätherbst 1811 hatten Hasel und die Erdmannshöhle wieder königlichen
Besuch. Großherzogin Stephanie, die Adoptivtochter von Kaiser Napoleon,
kam mit ihrem Mann, dem zukünftigen Großherzog Karl von Baden. J. B. Kolb
schreibt 1814 dazu in seinem ..Lexikon vom Großherzogthum Baden", dass die
Höhle ..artig illuminiert" war und die Großherzogin selbst Teile der Höhle besuchte
, in denen die Gänge am „beschwerlichsten" waren.

Schon seit 1780 verwaltete und beaufsichtigte die Burgvogtei Lörrach die Erdmannshöhle
. Im Jahr 1813 übernahm der Staat diese Aufgaben.

CT

Wann der Haseler Vogt die ihm übertragene Schlüsselgewalt abgab, ist nicht
bekannt. Vermutlich im Jahre 1800 übernahm dieses Recht der Schulmeister
Christoph Häckher. den Lembke in seinem Buch 1803 als aufsichtshabenden Höhlenführer
nennt. Da der Lehrer im Dorf die einzige Person war, die nicht in die
tägliche Feldarbeit eingebunden und also praktisch zu jeder Zeit verfügbar war,
erschien es logisch, ihn in die Pflicht als Höhlenführer zu nehmen. Das Trinkgeld
durfte er wegen seiner geringen Besoldung behalten.

Der Müller Martin Greiner erhielt 1810 die Führerschaft als Entschädigung, da
seine vor der Höhle gelegene Wiese durch die Fremden zertrampelt wurde. Aber
bereits 1812 wurde sie wieder dem seit 1807 in Hasel tätigen Schulmeister Ludwig
Roth zugesprochen. Martin Greiner galt als reichster Mann im Ort. die Schäden an
der Wiese waren doch nicht so groß und außerdem gab es bereits einen Fußweg
zur Höhle.

1825 erhielt die Hüttenverwaltung in Wehr die Aufsicht über die Höhle. 20 Gulden
bewilligte jetzt jährlich der Staat für Reparaturen. Die hölzernen Einbauten
wurden langsam morsch und faul und mussten jährlich aus Sicherheitsgründen
erneuert werden.

Der Schwiegersohn von Ludwig Roth. Schulmeister Jakob Fautin. übernahm
1835 die Führungen und entwickelte sich über vierzig Jahre lang zu der markantesten
Persönlichkeit in der Reihe der Höhlenführer. Seine phantasievollen, mitunter
pathetischen Erklärungen sowie Choräle, die er durch Anschlagen einzelner
Tropfsteine intonierte, gaben ihm eine gewisse Berühmtheit. Auch sind einige
Anekdötchen über reizvolle, aber auch gefährliche Besuche in der Höhle überliefert.

Nach dem Wechsel der Höhlenaufsicht an die Hüttenverwaltung in Hausen im
Jahre 1852 sind größere Verbesserungsarbeiten in der Höhle in Angriff genommen
worden. Eine zur Hangkante gehende Kluft wurde 1854 zum heutigen, neuen Eingang
ausgebaut und der alte Eingang verschlossen. Auch wurde der erste Vorbau
zum Umkleiden errichtet.

In der Stadtzeitung von Basel vom 4. September 1854 lesen wir eine Einladung:

..Beleuchtung der Erdmannshöhle bei Hasel

Zur Nachfeier des hohen Geburtsfestes Sr. Königlichen Hoheit des Regenten
wird am Sonntag den 10. September d. J. die durch ihre phantastischen Tropfstein
-Gebilde bekannte Höhle vollständig beleuchtet."

Der Oberländer Bote berichtet dazu am 13. und 18. September, dass diese Veranstaltung
eine äußerst rußige Angelegenheit und weniger reizvoll war.

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