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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 22
(PDF, 29 MB)
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len Puzzles zusammensetzen wollte - eigentlich eines vierdimensionalen Puzzles,
weil neben den räumlichen Dimensionen auch noch die Zeitkomponente berücksichtigt
werden muss.

Obwohl man es beim ersten Blick auf die bewaldeten Berge des Schwarzwaldes
und die Wiesen des Dinkelbergs nicht vermuten mag. hat die Landschaft um Hasel
und Wehr im Laufe der letzten 400 Millionen Jahre vollständig anders ausgesehen
und unterlag dem Wandel einer spannenden und wechselhaften Entwicklungsgeschichte
(siehe Zeittabelle Abb. 1). Für uns Menschen mit unserer nur sehr kurzen
Lebensspanne sieht die heutige Landschaft statisch und stabil aus. und es kommt
uns unwahrscheinlich vor. dass Hasel in der Vergangenheit am Grunde tropischer
Meere, in ausgedehnten Wüsten und in der Weite sturmgepeitschter eiszeitlicher
Tundrengebiete gelegen hat. Auch die scheinbar so festgefügte geographische Position
von Hasel inmitten des europäischen Kontinents in den heutigen gemäßigten
Breiten ist nur das Ergebnis einer unvorstellbar langen Reise, die vor 400 Millionen
Jahren am Äquator begann: Wer vermutet schon, dass Hasel einmal lange Zeit
an der Südküste eines großen subtropischen Kontinents gelegen hat, der Nordamerika
. Nordeuropa und Asien in sich vereinigte? Klingt fast wie Science Fiction!

Der Motor für die lange, lange Reise von Hasel durch Zeit und Raum liegt in
der modernen Plattentektonik, die auf der Kontinentalverschiebungstheorie von
Prof. Dr. Alfred Wegener basiert und die in der Geologie eine Revolution auslöste:
Im Gegensatz zu der vorher herrschenden Lehrmeinung, nach der die Erdkruste
statisch sein sollte, die Kontinente also seit Anbeginn der Zeiten immer die gleiche
Lage innehatten, besagt die Plattentektonik, dass die Verteilung von Kontinenten
und Meeren ganz anders war. als wir es heute kennen. Im Gegenteil stellt die
Oberfläche bzw. Erdkruste unseres Planeten ein äußerst dynamisches und kompliziertes
System dar, das fortlaufenden Veränderungen unterworfen ist, wobei die
zahlreichen Ozean- und Kontinentalplatten ständig über die Oberfläche unseres
Globus wandern und durch ihre unterschiedlichen Bewegungsrichtungen auseinander
driften oder miteinander kollidieren.

Die aktuelle geographische Lage von Hasel und Wehr am Südrand des Schwarzwaldes
und nördlich der Alpen im Zentrum Europas und seine heutige Landschaft.
Vegetation, Tierwelt und menschliche Dominanz sind also das Ergebnis umfangreicher
und tiefgreifender Veränderungen der Lage der Kontinente im Laufe der
Erdgeschichte. Die heutige Verteilung der Kontinente stellt lediglich eine Moment-
aufnähme in einem dynamischen Prozess dar. der seit Jahrmilliarden andauert.

1. Devon und Karbon: 400 - 300 Millionen Jahre vor heute

Die ältesten Gesteine in der Umgebung von Hasel und Wehr werden von Gneisen
und vor allem Graniten des kristallinen Grundgebirges gebildet, welche die
Berge zum Anstieg des Schwarzwaldes im Osten und Norden des Dorfes aufbauen
(siehe Geologische Karte Abb. 11). Die Bildung dieser Gesteine steht in Zusam-

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