Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 24
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0026
Im Anschluss an die Variszische Gebirgsbildung wurde die Erdkruste in Süddeutschland
angehoben und gleichzeitig das aufsteigende Variszische Gebirge
unter dem Einfluss intensiver Verwitterung erodiert und wieder abgetragen. Diese
Hebung betrug mehrere 1000 Meter. Durch sie gelangten die Granite des Schwarzwaldes
, die während der Variszischen Gebirgsbildung in mehreren Kilometern
Tiefe eingedrungen und auskristallisiert waren, an die Erdoberfläche.

2. Perm: 300 - 250 Millionen Jahre vor heute

Mit dem Beginn des Perms (Rotliegend-Zeit) vor etwa 300 Millionen Jahren
lag (Abb. 1) Hasel im Zentrum einer hügeligen Wüste (Abb. 3). Vegetation und
Tierwelt waren überwiegend auf die Ufergebiete von Flussläufen beschränkt. Die
intensive Verwitterung zersetzte und lockerte die nun an der Erdoberfläche anstehenden
Granite entlang der Kristallflächen so weit auf. dass man heute den Granit
stellenweise mit der Hand zerkrümeln kann: dieser Grus ist der sogenannte Berge-
les-Sand im Südschwarzwald.

Obwohl das Klima überwiegend trocken und heiß war. gab es. wie in den Wüsten
unserer Zeit, saisonale und zum Teil katastrophale Regengüsse. Der Boden war aufgrund
der Trockenheit verkrustet, wodurch das Regenwasser nicht versickern konnte
. Dieses floss daher oberflächlich ab und sammelte sich zu gewaltigen Schlammströmen
, die durch die Täler schössen und in den vorgelagerten großen Senken oder
Becken mächtige grobe Schuttmassen ablagerten. Diese Massen bestanden aus dem
Gesteins-Schutt der Granite in den Bergländern nördlich von Hasel und Wehr.

Typische Gesteine des Perms im Südschwarzwald sind Konglomerate. Sandsteine
und Tonsteine, die eine charakteristische tiefrote Farbe besitzen, weil der Eisenanteil
der Gesteine durch den Einfluss von Luftsauerstoff oxidiert wurde. In der
Umgebung von Hasel sind diese Sedimente etwa 110 m mächtig und vor allem in
einer komplizierten Bruchstruktur nördlich und östlich von Hasel aufgeschlossen
(siehe Geologische Karte Abb. 11).

Am Ende des Perms zerfiel der Superkontinent Pangäa. Wie ein Reißverschluss
öffnete ein urzeitlicher Ozean, die ..Tethys". die Pangäa von Osten nach Westen
auf und spaltete sie in den Nordkontinent ..Laurasia" und den Südkontinent
..Gondwana**. Hasel lag zu dieser Zeit im Bereich des Südrandes von Laurasia und
war nur durch ein schmales Hochland, das sogenannte Vindelizische Land, von
der Nordküste der Tethys getrennt.

Das damalige heiße Klima im Perm in Hasel ist darauf zurückzuführen, dass
Mitteleuropa in der Tropenzone der permzeitlichen Erde nur wenig nördlich des
Äquators gelegen hat. Generell war das globale Klima eher kühl: das Perm wurde
von einer bedeutenden, viele Millionen Jahre andauernden Eiszeit bestimmt, die
zu einer Vereisung der Südhalbkugel unseres Planeten geführt hat. Diese Eiszeit
bildete das letzte große Eiszeitalter in der Erdgeschichte vor unserer heutigen
quartären Eiszeit (Abb. 1).

24


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0026