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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 31
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sehr langen, fast 250 Millionen Jahre andauernden globalen warmen Zeitalter vom
Perm bis weit ins Tertiär hinein auf unserem Planeten seit dem Eozän allmählich
zu sinken. Trotzdem dauerte es noch mehr als 40 Millionen Jahre, bis das Klima
soweit abgekühlt war. dass das quartäre Eiszeitalter die Erde vollständig in ihrem
Griff hatte und die Pole vereisten.

6. Quartär: 1,8 Millionen Jahre bis heute

Vor knapp 2 Millionen Jahren begann dann mit dem jüngsten Zeitalter, dem
Quartär, ein weiterer bedeutender Abschnitt der erdgeschichtlichen Entwicklung:
unsere heutige Eiszeit. Eiszeitalter zeichnen sich dadurch aus. dass auf der Oberfläche
unseres Planeten Eis gebildet wird, das außerhalb der Polargebiete in Form
von Gebirgsgletschem vorkommt und in Form ausgedehnter Eiskappen einen oder
beide Pole bedeckt. Ob man es hinsichtlich der heutigen Diskussionen über ..global
warming" nun glauben mag oder nicht: wir leben in unserer heutigen Zeit nach
wie vor in einem Eiszeitalter.

Wenn man sich den Ablauf der Erdgeschichte näher betrachtet, wird man
überrascht feststellen, dass Eiszeitalter Ausnahmezustände in der klimatischen
Entwicklung unserer Erde darstellen und nicht die Normalität. Die großen Eiszeitalter
unterbrechen lediglich alle 150 bis 250 Millionen Jahre die normalerweise
herrschenden Warmzeitalter. Wie oben beschrieben, liegt die letzte, die permische
Eiszeit. 280 Millionen Jahre zurück. Insgesamt umfassen die Eiszeitalter nur einen
Zeitraum von etwa 20 °Ic der Erdgeschichte. Während 80 % der Zeit war das Weltklima
im Jahresschnitt 5 -10° C wärmer als heute - das war der Normalzustand!

Auch während unseres heutigen quartären Eiszeitalters war und ist das Klima
ständigen Schwankungen unterworfen. Man darf sich eine Eiszeit nicht als eine
anhaltende und stabile Phase vorstellen, während der das Klima über lange Zeiträume
hinweg gleichmäßig kalt gewesen ist. Im Gegenteil gab es einen ständigen
Wechsel zwischen einerseits kühlen und feuchten und andererseits warmen und
trockenen Phasen oder Perioden. Man denke in historischer Zeit an die so genannte
Kleine Eiszeit im Mittelalter, die zu großen Hungersnöten und wahrscheinlich
auch zum Verschwinden der Wikinger auf Grönland führte, oder an die letzten
Gletschervorstöße im 19. Jahrhundert.

Während des quartären Eiszeitalters unterscheidet man also kalte Zeiten mit
maximaler Gletscherbedeckung (Kaltzeiten) und wärmere Zeiten (Warmzeiten), in
denen die Gletscher und polaren Eiskappen zurückwichen oder schrumpften. In den
letzten 500 000 Jahren stießen die Gletscher der Mindel-, Riß- und Würm-Kaltzeiten
(Abb. 1) weit in das nördliche Alpenvorland vor. In unregelmäßigen Abständen
wurden diese Kaltzeiten von Warmzeiten unterbrochen: von der Holstein-Warmzeit,
der sehr kurzen Eem-Warmzeit und unserer heutigen Warmzeit, dem Holozän (Abb.
1). Dabei stellt das Holozän noch nicht einmal eine besonders warme klimatische
Phase dar: während der kurzen Eem-Warmzeit war das Klima viel wärmer.

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