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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 63
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0065
und Köder darauf gelegt. Solche ..Wolfslöcher" sind für Inzlingen zwischen 1681
und 1873 im Gewann ..Buttenberg - Am Herrenweg" südwestlich des Waidhofs erwähnt
. Auf dem Rührberg gab es ebenfalls ein ..Wolfsloch", das von 1498 - 1750
belegt ist.

Der Weinbau

Früher besaß der Weinbau an den warmen Südhängen der Gemarkung eine beträchtliche
Bedeutung. Schon 1238 wird er erstmals erwähnt, als die Herren von
Osenberg die Pfarrei und Kirche dem Kloster Wettingen im Aargau schenkten.
In der betreffenden lateinischen Urkunde heißt es in deutscher Übersetzung, dass
dies ..mit den Menschen. Äckern. Weinbergen. Wiesen und Fischweihern" geschehe
. Im Jahre 1250 leiht dann Dompropst Heinrich von Basel dem Riehener Vikar
Walther und zwei anderen Personen ..agros et vineas" (Äcker und Weinberge) in
Inzlinsen.

Schon im 14. Jahrhundert war die sanze Südhalde der Gemarkuns dem Weinbau
vorbehalten. Auch an der Gemarkungsgrenze zu Degerfelden standen früher Reben
, wie der heutige und schon 1601 erw ähnte Flurname ..Rebhalden'* beweist.

Wie man sieht, war der Rebbau früher in Inzlingen ein wichtiger Bestandteil
der Landwirtschaft, obwohl der Wein ziemlich viel Säure besaß. Um 1740 stellt
der Lörracher Landvogt von Leutrum fest: ..der allda wachsende Wein ist auch
nicht vom besten, oder es seyen gute Jahrgäng." Dies hing aber nicht nur mit
der Lage der Reben zusammen, sondern auch mit der nicht immer sachgemäßen
Behandlung des gärenden Weins. So schreibt der Leiter des Großherzoglichen Bezirksamts
Lörrach. Oberamtmann Friedrich von Preen. am 20. November 1867 an

den Inzlinger Gemeinderat:.....in der Landwirtschaft läßt sich in Inzlingen noch

Manches verbessern. Wir haben uns erkundigt, woher es komme, daß der Wein
von Inzlingen so wenig gesucht wird und dabei haben wir vernommen daß die
meisten Weinbauern in Inzlingen den Wein nicht zu behandeln verstehen. Es soll
sogar vorkommen, dass im Spätjahr während der Wein gährt. die an die Oberfläche
gekommenen Trauben untergestoßen werden u. dgl. ...Selbst in günstigen Jahren,
wie 1865. wo in Inzlingen ein sehr guter rother Wein gewachsen war. kamen keine
Muster auf die Weinmusterung.*'

Der Weinbau ging schon Ende des 18. Jahrhunderts stark zurück, doch etwa 100
Jahre später (1881) gab es immerhin noch rund 12 Hektar Rebland, die 216 Hektoliter
Wein lieferten, was 21 600 Litern entspricht. In einer Ortsbereisung von 1909
heißt es dann: ..Der Rebbau ist hier seit Jahrzehnten in ständigem Rückgange. Der
Rothe, der einst mit dem .Grenzacher Roten* konkurriert haben soll, ist seit Jahren
nicht mehr gediehen und auch heuer gering in Güte und Menge." 1921 waren
dann nur noch 2 ha Reben vorhanden, und heute ist der Weinbau in Inzlingen ganz
verschwunden. An ihn erinnern nur noch folgende Flurnamen, wobei hier jeweils
die Ersterw ähnungen angegeben werden: Weingarten (14. Jahrhundert) - Neusetze
(1524) - Rebhalde (1601) - Lehnreben (1696) - Rebacker (1776).

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