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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 71
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0073
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Feuerfeste Steine

Abb. 6: Der Briefkopf aus der Rechnung von 1899 mit den verschiedenen Baumaterialien

In der Gipsgrube des Bartlin Grether hat man 1835 noch einen interessanten
Fund gemacht, denn es wurde zur Überraschung Salz gefunden. In einer alten
Ortsbeschreibung von G. Fecht 1859 steht unter Maulburg: An der Straße nach
Adelhausen, südlich vor dem Dorfe, ist eine Gipsgrube (Keupergips), in welcher,
jedoch selten, auch Glaubersalz sowie Steinsalzkristalle gefunden werden. Das
Salzvorkommen wurde aber nicht weiter untersucht.

Weiter südlich an der Adelhauserstraße befand sich noch eine weitere Gipsgrube
, die an den Kaufmann und Bezirksrat Jakob Heil aus Maulburg 1874 vom
Großherzog von Baden verliehen wurde. In einem Plan von Geometer G. Tscher-
ter. der vom Jahre 1874 stammt, ist das Gipsgrubenfeld, das nördlich an das von
Bartlin Grether angrenzt, eingezeichnet.

Jakob Heil hat die Gipsgrube nur 16 Jahre betrieben, dann verkaufte er sie 1889
an die Gebrüder Ernst und Karl Grether in Maulburg. Vom Eingang der zwei Stollen
, die zu dieser Gipsgrube führten, waren es etwa 40 Meter bis zum Beginn des
Gipses. Der Gips von der Grube Heil wurde in der Gipsmühle am ..Mühlidich"
unterhalb der ..Kreppi". der Seidenweberei in Höllstein, weiterverarbeitet. In einer
alten Topografiekaite von 1877 ist der Standort der ehemaligen, damals bestehenden
..Gypsmühle" von Jakob Heil noch eingezeichnet.

Die beiden Gipsgruben waren aber nicht mehr lange in Betrieb, da der Abbau
Anfang 1900 eingestellt wurde. Die obere, ehemalige Grube von Jakob Heil fiel
1904 ins Bergfreie, d. h. das Lehen wurde wegen Nichtbetriebes aufgehoben.

Auf Maulburger Gemarkung hat man noch an anderen Stellen versucht. Gips zu
finden. Diese Orte waren: Im Gewann ..Rebe" gegenüber der Grube von Bartlin
Grether. dann gab es an der Kirchhalde bei der Auffahrt zum ..Gasthaus Fernblick
" noch einen Stollen sowie an der Buchhalde in Richtung Höllstein.

Man hat also auf Maulburger Gemarkung schon an mehreren Orten nach Gips gegraben
und von dem letzten Besitzer der Gipsgruben. Karl Grether, weiß Emst Grether
zu berichten, dass noch große Mengen Gips abgebaut werden könnten, wenn dies
mit neuzeitlichen Methoden und Arbeitstechniken gemacht würde. Der Gipsabbau in
Maulburg war neben der Papierfabrik der erste Industriebetrieb und hat dadurch einigen
Personen aus Maulburg und Umgebung Arbeit und Verdienst gebracht.

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