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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 85
(PDF, 29 MB)
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Für die Fabrikschüler müssen die Jahresausflüge ganz besondere Höhepunkte in
ihrem einförmigen und ärmlichen Alltag gewesen sein. Seinen Aufsatz von 1873
beschloss der Schüler Joseph Dietsche mit folgenden Sätzen:

„Dieser Tag wird wohl für die Meisten von uns der freudenreichste des ganzen
Jahres gewesen sein. Zu einer solchen Reise verhelfen uns immer mehrere Per-
sonen. Die Hauptperson ist der gütige Fabrikherr Wilhelm Geigy. Ich danke ihm
im Namen aller Mitschüler für die Wohlthat. die er uns Fabrikschülern alljährlich
durch die Ermöglichung einer Spazierreise erweist. Gott möge ihn und seine Familie
reichlich dafür segnen..."

Die Aufsätze werden im Wortlaut und in der originalen Rechtschreibung wiedergegeben
. (Kursiv Geschriebenes ist im Original durch lateinische Schreibschrift
hervorgehoben.) Einige wenige kleine Flüchtigkeitsfehler habe ich unmarkiert verbessert
. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass Lehrer Haag nicht nur das Rechtschreiben
korrigierte, sondern auch beim Formulieren kräftig half bzw. eingriff.
Der Stil der Texte ist auf weite Strecken hin kaum der eines durch lange, überaus
einförmige Arbeitstage in seiner geistigen Entwicklung behinderten Fabrikschulkindes
, sondern der des um einen „guten Ausdruck" bemühten Schullehrers. Beim
Bericht über die Feldbergreise ist ausdrücklich vermerkt, dass Haag den einleitenden
und den abschließenden Abschnitt diktierte. Verständlicherweise war ihm
daran gelegen, die Leistungen seiner Schüler und sich selbst ins beste Licht zu
rücken.

Bei den von mir eingefügten Anmerkungen habe ich auf die Angabe der Fundstellen
verzichtet. Die Informationen stammen aus Ortschroniken, der amtlichen
Kreisbeschreibung von 1993. C. G. Fechts Beschreibung der großherzoglichen
Amtsbezirke von 1859 u. dgl.

Abb. 1: Das 1836 von W. Geigy-Lichtrnhahn errichtete erste Spinnerei- und Webereigebäude in Steinen

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