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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 87
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durften, und diese weite Tour gefiel uns so. daß wir im vorigen Jahr gerne den
Feldberg zum Zielpunkt einer solchen genommen hätten. Aber unser Herr Lehrer
sagte zu uns: „Das ist ein großes Unternehmen, ihr müßt zufrieden sein, wenn ihr
dieses Mal eine kleine Fußreise machen dürfet, wir wollen nicht unbescheiden in
unseren Ansprüchen gegen die Fabrikherren sein: vielleicht dürfen wir später eine
solche Bitte gegen dieselben aussprechen." Als nun in den letzten Wochen so herrliche
Witterung eintrat, und wir in Folge dessen überaus reiselustig wurden, wagte
es unser Herr Lehrer, unsern theuern Fabrikherrn, die uns noch jeder Zeit viel
Wohlwollen erzeigten, unsern Wunsch zu melden, freilich mit der Besorgniß. er
werde kaum genehmigt werden. Aber siehe! Fast gegen Erwartung gingen unsere
Fabrikherren auf denselben ein. wiewohl ihnen der Feldberg als Ziel einer Schülerreise
fast zu weit gegriffen schien. Ja. was wir nicht von Ferne gedacht hätten,
geschah. Während unser Herr Lehrer noch die Art der Ausführung mit den Herren
Buchhaltern besprach, hörten wir zu unserer größten, aber freudigsten Überraschung
, der Chef der Fabrik. Herr Wilhelm Geigf werde uns begleiten und auf
seine Einladung würde noch Herr Doctor Stähle und Herr Ortsschulrath Ringwalcf
mitgehen, was sich dann auch wirklich zu unserer großen Freude bestätigte. Überdies
erhielt Fabrikdirektor Messikommer den Auftrag uns ebenfalls zu begleiten,
damit unsere Führung und Beaufsichtigung wenigstens eine gedoppelte wäre, und
die Unfallmöglichkeit vermieden würde.

//. Die Reise, vom unterzeichneten Schüler beschrieben

1. Von hier bis Zell.

In früheren Jahren, wenn wir eine Reise machten, versammelten wir uns vor
dem Hause des Herrn Lehrers. Dieses Jahr dagegen war das Schullokal unser
Versammlungsort, denn dieses bot uns Schutz gegen die Hitze des Tages. Neben
der Fabrik stellten wir uns in drei Zügen auf. damit wir desto besser dreistimmig
singen konnten. Wir marschierten durch das Dorf an das hiesige Bahnhöfchen, indem
wir unsere Lieder erschallen ließen . Hier warteten wir. bis der Zug kam. Es
waren unserer 61 an der Zahl. Die Fabrikherren saßen in der Scheffeltschen Bierbrauerei8
, um uns scheiden zu sehen. Der Herr Lehrer löste die Billette für uns.
Ein Pfiff und der Zug war da. Wir stiegen 11 Uhr 25 Minuten ein und fast, ehe wir
uns versahen, war der Zug in Schopfheim. Ein Schaffner hatte behauptet, es seien
63 Kinder. Als uns aber der Herr Lehrer und Herr Direktor Messikommer4 zählten,
fanden wir. daß es nur 61 waren. Die Zugbeamten sagten, die Sonntagsschüler10
gehörten nicht mehr zu der Schuljugend, und der Herr Lehrer mußte deshalb noch
fünf halbe Billette nachzahlen. In Schopfheim sahen wir. daß eine Gasleitung eingerichtet
wurde." Die Gräben zur Einlegung der Röhren waren schon eingeworfen
und es waren schon einige Röhren gelegt. Von hier setzten wir unsere Reise zu
Fuß fort. Links fließt die Wiese. Zu beiden Seiten der Straße sind je eine Reihe
von Vogelbeer-. Kirsch- und anderen Bäumen. Die Obstbäume waren mit Früch-

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