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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 99
(PDF, 29 MB)
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wir. wenn wir dieselben passiert hätten, würden wir in der Thalebene sein. Allein
wir täuschten uns. Etwa eine halbe Stunde oberhalb Schweighof begegneten uns
Holzfuhrleute, die wir um Auskunft frästen. Bald sahen wir Schweishof. In der
..Krone", dem einzigen Wirthshaus des Orts, kehrten wir ein und bekamen Brot
und Wein zum Genüsse. Der Herr Lehrer schickte von Hier zwei Schüler mit einem
Brief an die Gastwirthin zur ..Stadt Karlsruhe", welcher die Anfrage enthielt,
ob wir dort zu Mittag essen könnten, nach Badenweiler voran, allein sie erhielten
eine abschlägige Antwort: darum bestellten wir in der ..Sonne" ein Mittagsmahl.
Während dasselbe bereitet wurde, besuchten wir das großherzogliche Schloß33 das
noch wohlerhalten ist und die Römerbäder, die 1786 ausgegraben wurden. Dieselben
bestehen aus mehreren Badzimmern. Das alte Schloß zu besehen, das im organischen
Krieg von den Franzosen zerstört wurde, hatten wir nicht mehr Zeit. Die
großen Gasthöfe, die in Badenweiler sind, die nobeln Fremden, die hier weilen,
die vielen schönen Anlagen54 und Spaziergänge, die es besitzt und die nach allen
Seiten hinführen, die Reihe Kaufbuden in der Hauptstraße, in denen die verschiedensten
Dinge und hauptsächlich solche zum Kaufe angeboten wurden, die sich zu
Geschenken eignen, alles dies weist darauf hin. daß es. zumahl es im Ganzen nicht
groß ist. eine Bäderstadt oder wenigstens ein beliebter Aufenthaltsort, für Fremde
sein muß. In einer Bude konnte man auch Bibeln und Testamente in allen mösli-

c

chen Sprachen kaufen und auf dem freien Platze vor dem Römerbade hatte unter
dem Schatten einer Linde auf einem Tisch ein Optiker seine Instrumente, wie Brillen
. Augenzwicker. Fernröhre ausgelegt. Auch waren viele Esel35 zu sehen, worunter
viele italienische, die nicht grau, sondern schwarz und viel größer sind, als der
deutsche, so daß sie ganz den Maulthieren glichen. Nach dem Mittagessen schritt
der Herr Lehrer in Eile voran, denn wir hatten nur kurze Zeit, um auf den Zug zu
kommen. Wir kamen durch Niederweiler und Müllheim. In ersterem Orte kamen
drei junge Herren auf Eseln uns entgegengeritten und zwei Treiber liefen mit Stecken
hintendrein. was spaßhaft genug aussah. Wir dachten, es stände diesen jungen
Herrlein besser an, wenn sie in der Ebene zu Fuß gingen: etwas Anderes wäre
es, wenn sie so auf einen Berg hinaufritten. Siebzehn Minuten vor der Abfahrtszeit
des Zuges kamen w ir am Bahnhof an.

5. Eisenbahnfahrt und Heimfahrt
Obgleich wir nur wenige Minuten vor der bestimmten Zeit der Ankunft des
Zuges, der uns aufnehmen sollte, am Bahnhof ankamen, so mußten wir dennoch
lange warten, bis derselbe eintraf, denn er hatte sich unterwegs 40 Minuten verspätet
. Unterdessen stellten sich auch die Herren Direktor Besenbruch und Karl
Hüttinger ein. welche Billette nach Basel lösten, sich aber später entschlossen,
mit uns in Efringen auszusteigen. Endlich kam der Zug an. Schnell wies uns ein
Condukteur einen leeren Wagen an. den wir im Nu besetzt hatten. Jetzt waren
alle Reisebeschwerden hinter uns. Wieder ein Pfiff und der Zug fuhr ab. Unserer
Freude hierüber gaben wir Ausdruck im Absingen einiger Lieder. Es war eine ausgezeichnet
schöne Witterung. Die Rebgelände prangten mit reifen Trauben, von

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