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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 107
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Knaben nahmen auf dem hintern Platz. Wir waren alle in der besten Stimmung. Wenn
wir durch einen Ort fuhren, so sangen wir ein Lied. Zuerst kamen wir an Nollingen
vorüber4*, dann durch Degerfelden u. zu dessen Mühle. Es war völlig Nacht geworden,
als wir den Hagenbacher- u. Waidhofu erreichten: aber der Mond leuchtete schön vom
Himmel. Weil es gegen den Waidhof bergan geht, mußten wir eine Strecke zu Fuß
zurücklegen. Bei Lörrach warteten wir auf die Knaben: denn ihr Wagen war zurückgeblieben
u. wir fürchteten, es sei ein Unglück geschehen, was jedoch. Gottlob, nicht der
Fall war. Die Lörracher konnten hören, daß wir gute Deutsche seien, denn wir sangen
ihnen das Lied: .X)ie Wacht am Rhein". Durch Brombach sangen wir: „Seh ich die
Sterne in der Nacht" u. bei der Einfahrt hier in Steinen: ..Horch wie schallt's dorten!"
In der Mitte Steinens stiegen wir ab u. stimmten noch den Choral an: ..Nun danket Alle
Gott". Als wir darauf noch dem Herrn Lehrer u. dem Herrn Pfarrer u. uns gegenseitig
gute Nacht gesagt hatten, gingen wir nach Hause. Nur mit dem größten Vergnügen
kann ich an diese Reise u. an das auf derselben Gesehene u. Erlebte denken. Schade,
daß unsere Eltern uns auf derselben nicht begleitet haben. Dank sei dem verehrten Fabrikherrn
u. allen, die uns zu solchem Reisevergnügen verholfen!

Mit Ausnahme von Abschnitt 5 verfaßt
von Maria Kübler. der jüngeren
Steinen, den 2. August 1871

Sr. Wohlgeboren Herrn Kaufmann

Ringwald dahier

Die Spazierreise
der Fabrikschüler in Steinen
auf den Hochblauen
von Ottilie Haag.
July 1872

Steinen, den 29. July 1872

Beschreibung unserer Schulreise auf den Hochblauen

Wie man gern neue Lieder singt, so besucht und besieht man auch gern neue Gegenden
. Es war daher für uns eine große Freude, als uns unser Lehrer in der letzten
Woche mittheilte, daß sein Vorschlag, mit uns eine Fußreise auf den Hochblauen
zu unternehmen, von unserem verehrten Fabrikherrn Wilhelm Geigy gut geheißen
worden sei. denn diesen Bers hatten wir zwar schon von Ferne gesehen, aber noch
nicht bestiegen: ebenso war uns seine nächste Umgebung noch unbekannt. Schon
im Mai hatten wir gehofft, einen solchen Spaziergang machen zu dürfen: allein
wenn auch dieser Plan bestanden hätte, so würde ihn in jenem Monat die andauernde
regnerische Witterung undurchführbar gemacht haben. Unsere Hoffnung
gaben wir indessen nicht auf. im Gegentheil. sie wuchs von Woche zu Woche: und

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