Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 114
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0116
an die Oberfläche locken. Der dort wohnende Bürgermeister sagte uns. daß sie erst
am Nachmittag, wenn das Wasser von der Sonne erwärmt werde, sich zeigen. Wir
verzehrten dann in einer Allee unsere mitgenommenen Eßwaren. Mehrere Lieder
wurden angestimmt, u. dann ging es durch das Dorf in geordnetem Zuge weiter.
Ein schmaler Weg führte am Waldsaum hin nach St. Chrischona.

St. Chrischona, St. Margarethen u. Ober-Tüllingen sind 3 Höhen, die mit Kirchlein
gekrönt sind. Nach ihrer Lage bilden sie ein Dreieck. Die Kirchen sollen der
Sage nach 3 Schwestern gegründet u. so die Berge deren Namen erhalten haben.
St. Chrischona ist am Westende des Dinkelbergs der bedeutendste Höhepunkt,
etwa 1800' oder 540 m über dem Meere gelesen. Bei der Kirche stehen mehrere

CT

stattliche Gebäude58, in welchen seit mehr als 30 Jahren junge Männer zum Dienst
der innern u. äußern Mission ausgebildet werden. Kaum waren wir oben angekommen
, als ein Zögling der Anstalt uns freundlich begrüßte u. uns einlud, im kühlen
Speisesaal ein wenig auszuruhen. Noch ehe wir recht Platz genommen, wurden
große Stücke Brod an uns vertheilt u. uns ein frischer Trunk gereicht. Sodann erzählte
uns der junge Mann auf den Wunsch unseres Herrn Lehrers eine Geschichte, die
davon handelte, wie ein Maurer von einem hohen Gerüst fiel, ohne Schaden zu nehmen
. Ein Mitzögling fügte eine ähnliche von einem Schieferdecker hinzu. Hierauf
wurden uns auf die freundlichste Weise die verschiedenen Anstaltsräume gezeigt. In
einer Werkstatt arbeiteten rüstig 8 Buchbinder, in einer anderen mehrere Schuster.
Weil jedoch Arbeitsferien waren, so befanden sich die meisten Zöglinge auf dem
Felde, vorzugsweise mit Oehmden beschäftigt. Dagegen hatten die schwarzbrau-

2. St. Chrischona

E? t

Abb. 9: St. Chrischona von der Südseite (um 1850)
Federzeichnung von Anton Winterlin (1805 -1895)

1 14


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0116