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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 116
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4. Die Eremitage9 bei Arlesheim
Die Wirthin gab uns beim Weitergehen noch nähere Auskunft über den Weg
nach Arlesheim, der zuerst bergan ging. Nach einer Weile kamen wir zu einem auf
dem Felde arbeitenden Mann. Der Herr Lehrer fragte ihn über die Richtung des
Weges, worüber er uns Genaues sagte. Ja. er war so freundlich, ein Stück weit mit
uns zu gehen. In einem Fußwege gingen wir jetzt wieder einem Wäldchen zu. Jenseits
desselben steht ein Hof im sogenannten ..Gruth". Um denselben standen zu
unserer Freude mit vielen Äpfeln beladene Bäume. Hier fragten wir wieder eine
Frau nach dem rechten Wege, die uns denselben auch gerne wies. Nach Va Stunden
kamen wir in Arlesheim an. Eine Händlerin ging mit uns bis zum Schlosse Birs-
eck. Neben dem Schlosse steht das Haus eines Gärtners. Die Tochter desselben ist
die Fremdenführerin. Bei dem Eingange ist in einer Vorhalle ein Spritzbrunnen.
Der Pfad aufwärts ist sehr gewunden. Nach mehreren Krümmungen hatten wir die
Waldbruderhütte erreicht. Auf derselben ist ein Glöcklein. mit dem die Führerin
läutete zum Zeichen, daß die Eremitage erreicht sei. Der Waldbruder hat einen
großen, weißen Bart. u. eine Brille auf6". Er machte uns ein artiges Kompliment
mit dem Haupte, was manchen Schülern rätselhaft vorkam. Auf dem Tische hat er
Eßwaren. Sein Bett und sein Kreuz, aus 365 Stücklein zusammengesetzt, wurde
uns noch gezeigt. Als wir diese Merkwürdigkeiten gesehen hatten, betraten wir
den Rittersaal.61 In demselben stehen zwei gepanzerte Ritter: der eine hat einen
Morgenstern, der andere einen Spieß in der Hand. In einer Ecke stehen allerlei
Marterwerkzeuge. Auf einem Tisch liegt ein Buch, worin sich mehrere von uns
verewigten. Eine finstere Treppe hinauf ging es auf eine Art Kuppel. Von dort aus
sahen wir das Schloß Landskron. Dornach. Pfeffingen. Auf einem anderen Wege,
als dem. auf dem wir gekommen, gingen wir vom Schlosse hinab; auf demselben
gelangte man zur ..Grabesgrotte". In derselben wurden uns durch ein Mann einige
Denkmäler u. die Auferstehung Christi gezeigt. Oben schien durch eine Öffnung
die Sonne in dieselbe u. ein Licht erhellte das Dunkel derselben. Als unser Herr
Lehrer dem Mann u. der Gärtnerstochter ein Trinkgeld gegeben hatte, kehrten wir
um u. gingen in einer schönen Straße Mönchenstein zu.

5. Das Mittagessen in Mönchenstein
Je und je stehen an der Straße von Arlesheim nach Mönchenstein Nußbäume, die
reichlich mit Früchten behangen waren. Mehrere Drotschken begegneten uns auf dem
Wege. Nach einer geringen halben Stunde kamen wir in Mönchenstein an. woselbst
im Gasthaus zum ..Rößle" von Steinen aus das Mittagessen telegraphisch für uns bestellt
worden war. Der Wirth wies uns eine Treppe hinauf, auf der wir in einen kühlen
Saal gelangten, in dem wir die Tische schon für uns gedeckt fanden. Sogleich setzten
wir uns an dieselben. Das Mittagessen bestand aus Reissuppe. Kalbsbraten mit Brühe.
Kartoffelnstock. Salat u. dem gewöhnlichen Mischtrank, aus Wasser Zucker u. Wein
bereitet. Als wir uns satt gegessen hatten, stimmten wir mehrere Lieder an. Der Herr
Lehrer erlaubte uns hierauf, für unsere Lieben daheim Etwas zu kaufen. Um halb 4
Uhr waren wir in Mönchenstein angekommen u. um 6 Uhr verließen wir dasselbe. An

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