Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 117
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0119
diesem Orte fließt die Birs hin. jetzt gar still u. zahm wegen der geringen Wassermenge
, die sie enthielt. Aber wenn es anhaltend regnet oder der Schnee im Jura schmilzt,
so wird sie reißend und richtet oft nicht wenig Schaden an. Sie entspringt an dem
Felsentor im Jura, fließt durch das Münsterthal u. mündet bei Basel in den Rhein. Ein
Verwandter des Herr Lehrers, der von Basel ihm entgegengekommen, begleitete ihn
von Mönchenstein bis in die Stadt, in der so viele Millionäre wohnen.

6. Die Heimkehr

Der Weg von Mönchenstein bis Basel führt neben einer Zollstätte vorbei sowie
an einem Gasthaus, dessen Schild wir nicht wenig bewunderten, indem wir darauf
lasen: ..Gasthaus zur Neuen Welt". Indessen wußten wir sogleich, daß nicht
Australien oder Amerika gemeint ist. sondern nur dies Gebäude in der alten Welt
u. nach ihm die Umgegend. Daselbst ist eine Fabrik, die den Herren Sarasin u.
Häußler angehört, welche auch eine Fabrik in Haagen im Wiesenthal haben. Durch
Basel fließt ein kleiner Fluß, der Birsig. der es. d.h. die große Stadt, in zwei Theile
theilt. was man aber äußerlich nicht sieht62. Rechts drüben von der Straße ist ein
17 Morgen großer Friedhof'3, zur letzten Ruhestätte für die am rechten, u. weit
vor dem Spalenthor ist ein Gottesacker64, der 25 Morgen groß ist. u. zum Ruheplatz
für die am linken Ufer des Birsig wohnenden Basler bestimmt ist. Nun ging
es der Centraibahn zu. Wir passierten eine Nothbrücke unter der mehrere Eisenbahnstränge
hinziehen. Es wird nämlich gegenwärtig eine Verbindungsbahn, die
oberhalb Basel den Rhein überschreitet65 zwischen der Central- u. der badischen
Hauptbahn66 hergestellt. Lieb war es uns. daß wir auch an dem neuen Denkmal
von St. Jakob, das im vorigen Jahr an der Stelle eines eisernen errichtet wurde,
vorbeikamen. Es war noch Tag, als wir dasselbe besahen. Auf einem marmornen
viereckigen Stein steht die Helvetia. Sie hebt die linke Hand gegen den Himmel,
als wollte sie Segen auf die Kämpfenden herabrufen u. in der rechten hält sie einen
Lorbeerkranz zur Krönung der Sieger. Zu ihren Füßen sitzen an jedem Eck tapfere
Helden. Der erste ist ein alter Greis, der den Kopf in die Hand stützt, aber sterbend
noch die Waffe, ein(en) Morgenstern, festhält. Der zweite reißt mehrere Pfeile,
von denen er getroffen, aus der Brust u. schießt sie nochmals fort. Der dritte zeigt
schon den Todesschmerz. Der vierte, ein Jüngling, nimmt einen Stein aus der Birs
u. wirft ihn dem Burkhart Mönch zu Mönchenstein an die Stirn mit dem Rufe:
..Friß eine der Rosen*', weil Burghart gesagt hatte: ..Heute baden wir in Rosen."
Wir umgingen das Denkmal nur ein Mal. weil die Zeit schon vorgerückt war. Auf
den Trottoirs ging es rasch weiter. Vor zwei Läden wurde Halt gemacht, weil noch
einige Schüler Etwas zum Mitnehmen, natürlich nur Unzollbares. kaufen wollten.
Mein Bruder behielt mich in Basel bis zum Abgang des letzten Zuges. Mit diesem
fuhr ich heim. Dagegen meine Mitschüler mußten noch weiter pilgern. Es war ungefähr
9 Uhr als sie in Riehen ankamen. Im Gasthaus zum ..Rößle" standen zwei
Wägen zu ihrer Abholung bereit. Herr Geigy hatte sie geschickt. Sogleich waren
dieselben von ihnen besetzt u. dann fuhren die Fabrikfuhrknechte ab. Als sie bei
der Zollstätte zwischen Riehen u. Lörrach ankamen, fragte ein Zollbeamtem). ob

117


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0119