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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 123
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0125
Wenn man nun die Herkunft von Karl Köllner betrachtet, kann man auch sein
Wesen und inneres Wachstum besser verstehen. Er sah sein Leben von Gott geführt
und gestaltete es danach. Karl Köllner wurde am 3. März 1790 in Idstein geboren
und wuchs unter armen und dürftigen Verhältnissen als viertes von insgesamt sieben
Kindern im elterlichen Pfarrhaus von Naurodt auf. Nur wenige Wochen nach
dem unvorhergesehenen schrecklichen Tod seines älteren Bruders verließ der erst
zwölfjährige Knabe das Elternhaus, um dessen leergewordene Lehrstelle in Frankfurt
als Kaufmann anzutreten. Den gramgebeugten Eltern fiel diese Entscheidung
sehr schwer, doch wurde gute Erziehung und die Besorgung der bevorstehenden
Konfirmation versprochen. In Frankfurt, während der Ausbildungszeit, entdeckte
Karl Köllner die Liebe zur Choralmusik, und er durfte auch bald infolge seines
Talents in der dortigen Nicolaikirche als Organist wirken. Aber auch der regelmäßige
Besuch der Gottesdienste in dieser Kirche und die guten Bekanntschaften mit
den dortigen Predigern haben sein weiteres Leben nachhaltig geprägt. So kam
auch bald der Wunsch auf. in Halle sich zum Beruf des Theologen vorbereiten zu
dürfen. Doch sein Vater konnte sich nicht dazu entschließen, ihm zuzuraten. Die
Missionssache war damals noch mit vielen Schwierigkeiten verknüpft, und dieser
Beruf war steinig und entbehrungsreich. Durch seinen Freund. Pfarrer Stein, wurde
Karl auf einen naheliegenden Wirkungskreis aufmerksam gemacht, nämlich den
Besuch von Spitälern und Armenhäusern. Aber auch im Lesen vieler geistlicher
Schriften übte er sich in seiner knappen Freizeit. Der Aufenthalt in Frankfurt in
einem Haus, das zu den ersten der Stadt gehörte, brachte ihn in Kontakt mit vielen
bedeutenden Menschen der damaligen Zeit und sollte sich für sein weiteres Leben
als wirklich lehrreiche Zeit erweisen. Im Sommer des Jahres 1811 und praktisch
zum Abschluss seiner Lehrjahre bedrohte ein schweres Nervenfieber sein Leben,
und er musste sich in die Obhut seiner Eltern begeben.

Seine Frau Maria Amalie Johanna Köllner geb. Schuhmann (*12.Januar 1777)
stammte aus einer angesehenen Familie des alten Städtchens Windsheim in der
Nähe von Nürnberg, wo ihre Eltern ein bedeutendes Handelsgeschäft (Posamenten
) betrieben. Auch ihr Elternhaus war erfüllt von einem Hauch lebendigen
Glaubens und schlug tiefe Wurzeln in ihre Seele. Mit 19 Jahren vermählte sie sich
mit dem Weinhändler K. Keerl. der jedoch schon nach 15 Jahren Ehe verstarb und
sie als Witwe mit fünf Kindern hinterließ, von denen vier das Erwachsenenalter
erreichten. Marias Bruder, der im Weingeschäft seines Schwagers tätig war, aber
an Tuberkulose litt, bat seinen Freund Karl Köllner. die Geschäfte der Keerls mit
ihm gemeinsam zu führen. Nachdem die Krankheit gesiegt hatte, übernahm Karl
Köllner die alleinige Leitung der Weinhandlung.

Am 17. Juli 1814 heirateten Karl Köllner und Maria Keerl geb. Schuhmann.
Sie waren sich wesen ihrer semeinsamen Interessen und Glaubenshaltung sehr
zugetan, und ihr Haus wurde bald zum vielbesuchten Mittelpunkt von christlichen
Freunden aus nah und fem. Neben den Aufgaben, die das Weingeschäft mit sich
brachte, versah Köllner noch verschiedene öffentliche Ämter. Unter anderem wurde
ihm auch die Verwaltung des Armenwesens der Stadt Würzburg übertragen.

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