Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 132
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0134
Ziel dieses Aufsatzes soll nicht eine erneute Darstellung des Heiligenprozesses
von 1504 sein. Ausführliche Auswertungen des Quellenmaterials, die auch heute
noch für das Verständnis des Eichsler Jungfrauenkultes und der elevatio von 1504
grundlegend sind, bieten die Darstellungen des in Eichsei von 1924 bis 1935 tätigen
Pfarrers Otto Deisler, und zwar sein Aufsatz ..Alte Heilige und Gnadenstätten
des vorderen Wiesentals". Zell 1929. und vor allem das ausführliche Kapitel dazu
in seiner Ortschronik ..Eichsei. Aus der Vergangenheit der Pfarrei". Lörrach 1956.1
Interessant ist zudem aus der jüngsten Zeit eine Studie Gabriela Signoris in der
Zeitschrift für Historische Forschung. Der Autorin geht es darin vor allem um
die These der Belebung alter Heiligenkulte ..aus Humanistenfeder"2 im Vorfeld
der Reformation in Süddeutschland und damit um eine Korrektur des Bildes, das
wir uns gerne von spätmittelalterlicher Volksfrömmigkeit machen. Anhand der
Umstände der Eichsler elevatio belegt sie die auf den ersten Blick erstaunliche
Beobachtung, dass beim Versuch der Humanisten. ..zwischen Kirche und Christenheit
zu vermitteln"3, der Rückgriff auf längst verschüttetes Wallfahrtsbrauchtum
durchaus nichts Verwerfliches an sich hatte. Sie bestätigt damit den Eindruck,
den man beim Lesen der Prozessakten4 und bei der zeitlichen Einordnung des
gesamten Prozesses bekommt: Hier wurde die Belebung eines schon rückläufigen
Heiligenkultes zu einer Reform des verfahrenen inneren Zustandes der Kirche im
Südwesten benutzt.

brcp ^eiligen 3wtt3faum
Kunegundx, MechtuncLe,
Ulli» Wibrandr,

6t.strfuld©cftllf(&aft.

2Bas betj €r&d?uni\ bcrfelbigcn Sjti>

Iuer iflflxm, in bm tflottftfyaut? (jrorfcl;
CoftanfMifii 33tfhimW. ntrtfr ttt fyrxvfaift

di:<2t<fta «•<*». fcnjüxhsjjri üfe i^nnua ur.l j
■xt»ct «SaUc» tirirtM' fruftm *ui trtrbf ttwKb,
HaS aci »er ilcti tu- »r.-t"< •■«ikcu. {artet

Mt$ jif (Spffming mehrerer

^nbad)t5bur(9ciricn35cfünl!tfnaui» i

«mm J.u 23aff l Anno 1so«, in £ut«ngt>
bruitttm Irartat us JeWitt ü.l*ric?t,

uet Sc« Bima n Iru*f orj^tagaL

Cum kculate Supenorum.

(Skteurftju Sofian$,

SS«) ü'onbarb ^arru»}, .pottfürfH,

S8if*i»fL twf .SBuittnufa. 172«.

Abb. 2: Eine frühe deutschsprachige
Zusammenfassung der Jungfrauenlegende
und Heilungswunder von Eichsei
ist dieser Druck von Konstanz 1726

132


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0134