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Abb. 7: Muttergottesstatue und
Jungfrauenfahne mir Trügerinnen
am Eichsler Umgang, frühe 1950er
Jahre
schlössen. Die Mädchen streuten vor der nun folgenden Marienstatue Blumen. Die
Statue selbst und die Reliquien einer der Drei Heiligen Jungfrauen wurden von
bekränzten Festjungfrauen in dunkler Kleidung getragen. Dahinter kamen zwei
Laternenträger aus der Christenlehrpflichtigen männlichen Jugend, der Gastpfarrer
mit dem Allerheiligsten. begleitet vom Eichsler Pfarrer und einem weiteren Geistlichen6
*. Über ihnen spannte sich der Himmel, getragen von den Bürgermeistern
aus Eichsei und Adelhausen und zwei Stiftungsräten, auch hier möglichst einer aus
Eichsei und einer aus Adelhausen. Dieser zentralen Prozessionsgruppe, umgeben
von Erstkommunikantinnen. folgten Kirchenchor. Männer und schließlich Frauen
der Kirchengemeinde. Die auf diese Weise gebildete Prozession hielt am Ende am
blumengeschmückten Altar vor dem Pfarrhaus, wo das Te Deum gesungen und der
Segen erteilt wurden. Während der Prozession erklangen das Jungfrauenlied durch
den Kirchenchor oder ein Prozessionsmarsch des Musikvereins.
Neben der Wiederbelebun2 dieser traditionellen Bestandteile des Eichsler Um-
gangs gab es jedoch auch neue Ansätze bei diesem Kirchenfest während der Nachkriegszeit
. Eine Hauptrolle spielte dabei offenbar der starke Akzent, den Pfarrer
Friedrich Schäfer (1948 bis 1956 in Eichsei) auf die Jugendarbeit setzte. So ergänzte
er 1948 und 1949 den traditionellen Umgang um Theateraufführungen, die
sicherlich auch der Erziehung der jüngeren Pfarreiangehörigen dienen sollten.69
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