http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0152
Jeder Ort hat einen eigenen Bürgermeister. Binzen ist Sitz der Verwaltung des
Verbandes. Grundschulen gibt es in allen zugehörigen Dörfern, eine Haupt- und
Werkrealschule befindet sich in Binzen, das Gymnasium und die Realschule besuchen
die Schüler in Weil am Rhein. Eimeidingen hat Verkehrsprobleme durch die
lebhafte Durchfahrtsstrasse (B3 ) und die geplante Bahnlinie, die quer durch diesen
Ort gelegt werden und 4 m hohe Schallschutzwände auf 1.6 km Länge erhalten
soll.
Dr. Dietmar Hüglin berichtete als l. Vorsitzender vom jungen, erst vier Jahre
alten ..Geschichts- und Museumsverein Vorderes Kandertal". der fast 100 Mitglieder
besitzt und sehr aktiv ist. Das zeigte sich bei der Tagung an der guten Beteiligung
und der Herzlichkeit, mit der unser Verein empfangen und bewirtet wurde.
Zwei Vorträge gliederten den Vormittag: Dr. Sophie Stelzle-Hüglin sprach über
das „Schlössli" in Eimeidingen, die zugehörigen Bilder wurden mit einer PowerPoint
-Presentation gezeigt. Die Referentin und ihr Ehemann Dietmar Hüglin haben
Eigentum am Anwesen Dorfstr. 3 in Eimeidingen, dem früheren „Schlössli".
erworben. Von 1993 - 96 renovierten die Eigentümer gemeinsam dieses Kulturdenkmal
: dabei leitete Sophie Stelzle-Hüglin die archäologischen Untersuchungen
. Im ..Markgräflerland" Bd. 1/2005 hat sie die Baugeschichte des „Schlössli"
ausführlich dargestellt.
Den 2. Vortrag von Hermann Jacob über die Familie Roth in Eimeidingen kann
man ebenfalls in unserer Publikation nachlesen: Diese Familie zog Nutzen aus
der Lage von Eimeidingen an der Straße von Basel nach Frankfurt am Main. Als
Transportunternehmer. Gastwirte und Besitzer des „Ochsen" sowie als Weinhändler
gelangten sie zu Reichtum. Ein Mitglied der Familie wurde sogar ein hoher
Beamter in Frankreich als Präfekt in Vannes/Bretagne.
Abb. 2: Eimeidingen. Dorfkern und ..Schlössli"
(Foto: aus dem Prospekt von Eimeidingen)
Nach den Vorträgen fanden vier gut organisierte Rundgänge durch Eimeidingen
statt. Die Besucher lernten das „Schlössli", das ehemalige Gasthaus „Ochsen",
das Aquädukt und den schönen, erst 2001 erbauten Kindergarten kennen. Das
Aquädukt ist eine einzigartige künstliche Anlage, um vier Mühlen zu betreiben:
Der Kander wird am Eimeldinger Wehr Wasser entnommen und durch den Mühlenbach
geleitet. Dieser überquert die Kander zwischen oberer und mittlerer Mühle
und mündet unterhalb vom Dorf wieder in diesen Fluss. Diese Wasserführung
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