Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 167
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0169
Weitere Artikel betreffen Jubilare. Schulbauten. Vereine, unter anderem die Errichtung einer
..Villa Musica" für den Musikverein Fahrnau, an der Architekt Harald Klemm beteiligt war.

Im ..Tagesspiegel" vom 3. Oktober 2004 wird die Enthüllung der Plastik von Peter Lenk
zur ..Badischen Revolution" 1848 geschildert. 2 000 bis 3 000 Zuschauer beobachteten dieses
spektakuläre Ereignis.

Für das nächste Jahrbuch ein Vorschlag: die Namen der Autoren könnten bei der Überschrift
der Artikel angegeben werden, nicht erst am Ende.

Eine Bitte an alle Einwohner und Freunde der Stadt Schopfheim lautet, dieses Jahrbuch
2004 zu kaufen, um die nächste Ausgabe finanzieren zu helfen. Es ist äußerst interessant
und unterhaltsam zu lesen.

Renate Reimann

Manfred \ dsold:
Die Pest - Ende eines Mythos

196 Seiten. 50 Abbildungen. Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2003
(auch: Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt)
ISBN 3806217793

Manfred Vasold will in seinem umfassenden Buch den Mythos der Pest zerstören. Er meint
damit das Erschauern vor ..der Geißel der Menschheit". Der Medizinhistoriker Vasold hat bereits
mehrere Beitrage über die große Seuche veröffentlicht, aus seiner Feder stammen auch Biographien
, z. B. von Robert Koch und Florence Nightingale. daneben hat er Bücher über Franken
und Bayern geschrieben.

Das Grauen vor der Pest führt Vasold zunächst auf die kollektive Erinnerung an den Dreißigjährigen
Krieg zurück. In seinem Verlauf kam es zu mehreren Pestausbrüchen. Anschließend
nimmt der Verfasser den Leser mit auf eine Reise in die Länder am östlichen Mittelmeer und
nach Indien. Dort beobachteten europäische Reisende. Ärzte und schließlich regelrechte Kommissionen
die gelegentlich auftretenden Pestzüge. Im Vergleich w ird dabei der Einfluss des Klimas
und die wechselnde Ansteckungskraft der Krankheit deutlich. Ende des 19. Jahrhunderts ist
endlich der Augenblick erreicht, in dem in Ostasien das Pestbakterium entdeckt wird und. zumal
in Indien, der Infektionsweg geklärt werden kann. Auch im 20. Jahrhunden kommt es, wie der
Autor verdienstvoll darlegt, weltweit immer noch zum Auftreten der Seuche, aber auch zu neuen
Forschungen und Fachdiskussionen.

Nun erst greift der Verfasser in die Tiefe der Geschichte aus, um bei der von Thukydides beschriebenen
Seuche während des Peloponnesischen Krieges zu beginnen. Vasold lässt sie nicht
als Pest gelten: wohl aber die .Pest (zur Zeit) des (Kaisers) Justinian (I.)". die anschließend noch
Jahrhunderte am Mittelmeer und in Europa periodisch aufgetreten sei. Große Aufmerksamkeit
widmet der Verfasser dem ..Schwarzen Tod" von 1348/49. Überraschenderweise vertritt er die
These, der deutsche Südwesten und besonders Oberrhein und Hochrhein hätten damals zu den
verschonten Regionen gehört. Dazu verweist er z. B. auf die neue Stadtgeschichte von Freiburg,
wo es heißt: „eine direkte Beschreibung der Ereignisse in Freiburg oder auch nur Angaben über
die Zahl der Opfer sind nicht überliefert." (Geschichte der Stadt Freiburg i. Br.. Bd. 1, 11996,
S. 481). Erst spätere periodische Pestzüge hätten sicher auch den Südwesten betroffen.

Das Erlöschen der Pest in Europa erklärt Vasold mit einem Bündel von Faktoren, nicht nur
mit den üblicherweise benannten Quarantänemaßnahmen. Abschließend fasst der Autor seine
Erkenntnisse unter der Überschrift .Jlätselkrankheit Pest" zusammen. Er hält die Krankheit

167


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0169