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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 2.2005
Seite: 168
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-02/0170
durchaus weiter für rätselhaft. Allerdings treten manche Pestformen am Schluss ganz zurück,
so die Lungenpest. Dabei stellt die Lungenpest anerkanntermaßen die Form dar. die direkt von
Mensch zu Mensch übertragen wird und dann fast sofort zur Infektion und zum raschen Tod
führt. Dagegen w ird länger überlegt, w elche Rolle Ratten- und Menschenfloh spielen. Geschätzte
Verluste von einem Drittel der Bevölkerung allein durch die Pest hält Vasold im allgemeinen
für jedenfalls zu hoch gegriffen. Gelegentliches ausgedehntes Massensterben erklärt er eher
durch das Zusammentreffen mit anderen heftigen Infektionskrankheiten in einer „Pandemie**.

Dieses anregende Buch verlangt geradezu danach, auf die unmittelbaren Quellen zurückzugehen
, und das besonders für den Schwarzen Tod von 1348/49 am Oberrhein. Immerhin berichten
veröffentlichte Chroniken aus Basel und Straßburg darüber. Erstaunlich ist übrigens, dass Vasold
zu mittelalterlichen Daten generell 10 Tage hinzuzählen will (vgl. S. 185). Das entspricht nur
dem im 16. Jahrhundert aufgelaufenen Zeit-Unterschied, nicht den Gepflogenheiten der Mediävistik
. Dieser Punkt und die bedauerlich zahlreichen Satzfehler können sicher in einer neuen
Auflage behoben werden.

Klaus Schubring

Heinz Scholz Frank Hiepe:
Arnika und Frauenwohl

Heilpflanzen aus Baden-Württemberg,
dem Elsass und der Nordsclnveiz

272 5.. 100 Farbbilder, broschiert
IPa-Vertag, Vaihingen'Enz (ISBN 3-933 486-39-4)
14.80 Euro I 29.80 SFr

Die Kräuter vom alten Friedhof in Wieden/Südbaden hatten besondere Heilkräfte, wissen
einige Wiedener von ihren Vorfahren zu berichten. Dies wurde beobachtet, als sie Ende des
19. Jahrhunderts zwanzig Jahre lang (nach Auswanderung des Wundarztes Anton Kayser)
medizinisch nicht mehr versorgt w erden konnten. Hautausschläge behandelten sie mit Quellwasser
vom Wiedener Eck.

Ein großer Heilpflanzenfreund war Johann Peter Hebel (1760-1826). der ..sieben- bis
achthundert natürliche Pflanzen, jede in ihrer Blüte, zwischen Fließpapier getrocknet" und
gekennzeichnet hatte, so schrieb er. „viele vom Belchen. vom Nonnenmattw einer usw."*

Wussten Sie. dass junge badische Bäuerinnen früher gern einige Blättchen des stark duftenden
Ysop ins Gebetbuch legten, und zwar nicht etwa, um das Einschlafen w ärend der Predigt zu
verhindern? Sie nahmen dieses appetitanregende krampt- und schleimlösende Bienenkraut
(bot. "Hyssopus") vielmehr gegen das Übelwerden in der Kirche.

Solche und ähnliche Anekdoten aus Heimatgeschichte und Brauchtum, z.B. auch über den
Kornblumentag am 14. Mai im Kleinen Wiesental. über den unkrautverjagenden Wacholder
oder über den ..Abwehrzauber*" mit Knoblauch beim SC Freiburg, entdeckten wir in dem
neuen, sehr ansprechend gestalteten Heilpflanzenbuch. Doch sind sie freilich nur die amüsant
-informative ..Würze". Überwiegend, nämlich auf 162 Seiten, geht es um über siebzig
der wichtigsten Heilpflanzen, die zum großen Teil heute noch im Schwarzwald. Elsass und
der Nordschweiz anzutreffen sind.

Alphabetisch geordnet, steht die entzündungshemmende Arnika als „strahlende Schönheit" an
erster Stelle. Übersichtlich gegliedert w ird ihr Wesen w ie auch das aller anderen Heilpflanzen
sachkundig charakterisiert, und zwar nach den Stichworten: Blütezeit, arzneilich verwende-

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