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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 41
(PDF, 28 MB)
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Andere Symbole begegnen uns als Zeichen der christlichen Hoffnung auf Auferstehung
, nämlich das Kreuz, Christus, Engel und Marienbilder.

Neben der biblischen Bedeutung von Ähre oder Weintraube deuten diese Zeichen
in unserer Gegend oft auf einen Landwirt oder Winzer hin.

Mehrmals findet sich das Gottesauge in einem Dreieck, umgeben von einem
Strahlenkranz, als Zeichen für die göttliche Dreifaltigkeit und behütende Allgegenwart
Gottes.

Das erloschene Leben wird symbolisiert durch die gesenkte oder gebrochene Fackel
, heruntergebrannte Kerzen oder geknickte Blumen und gebeugte Zweige.

Die Urne wird manchmal zerbrochen dargestellt, um zu zeigen, dass der Tod
seine Macht verloren hat.

Zum Anker gibt es hier wieder eine Besonderheit. Er weist nicht nur hin auf den
Glauben und Halt, den der Mensch in Gott findet, sondern hier auch auf einen Par-
tikulier, das ist der Eigner eines Flussschiffes, der sein Schiff z. B. auf dem Rhein
führte.

Das Buch des Lebens kann zeigen, dass der Verstorbene mit Büchern zu tun hatte
, als Dichter, Schriftsteller oder Verleger.

Nach den Schäden des 30jährigen Krieges erhielt die Kapelle eine wunderschöne
Wandbemalung. Sie zeigte die Apostel und die Leidensgeschichte Christi. Leider
wurde sie 1826 abgeschlagen, aber wir sehen hier noch die Zeichnungen, die
glücklicherweise davon gemacht wurden.

Die Kapelle war aus Spenden von Bürgern errichtet worden, die dann auch im
Innern begraben wurden. Diese Grabsteine finden sich heute an den Wänden. Ein
Gedenkstein fällt besonders ins Auge: Dort sind die letzten der Kapuzinermönche
aufgeführt, die in Staufen lebten, nachdem sie 1676 Neuenburg verlassen mussten.
Ihr Kloster wurde 1834 aufgrund der Säkularisation als eines der letzten geschlossen
. Sie hatten sich beschäftigt mit Spinnerei, Weberei und Kuttenherstellung. Das
erklärt sich daraus, dass das weiche Staufener Wasser dafür besonders geeignet
war. Hinter Glas sieht man die Reste einer Kirchenfahne. Der Tod geleitet einen
Kapuzinermönch vor dem Hintergrund des Staufener Burgberges.

Neben anderen Bildern fällt in der Friedhofskapelle ein moderneres Gemälde
auf. Es zeigt eine Madonna mit Kind vor einer merkwürdig vertrauten Kulisse: ein
Schwarzwaldsee, mit Tannen gesäumt. Die Signatur weist es als Werk von Hans
Franke aus, gemalt 1937. Dieser Maler lebte bis 1975 in Freiburg. In Staufen findet
sich noch ein weiteres Werk von ihm in der St. Anna-Kapelle der Pfarrkirche.
Dort ist im Hintergrund die Staufener Burg zu sehen. Ein bedeutendes Werk ist der
von ihm gemalte Doppelaltar in der Kapelle des Caritasheimes auf dem Feldberg.
Das Sommerbild zeigt in der Ferne den Feldberg und die typischen Pflanzen und
Blumen der Region. So hat der Maler auch in anderen Gegenden die Madonna oft
vor den ortstypischen Hintergrund gestellt.

Wir verlassen die Kapelle. Der alte Teil des Friedhofs ist rundum von einer
Mauer umgeben, an der viele alte Grabplatten angebracht wurden. Sie stehen unter
Denkmalschutz. Rechts neben der Kapelle befindet sich eine fein gearbeitete

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