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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 43
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0045
Abb. 3: Trauernde Frau

Frau eines Schulmeisters. Sie war wahrscheinlich die Stifterin des Geländes für
den neuangelegten Friedhof.

Bei zwei Grabsteinen ist die Hintergrundgeschichte recht interessant. Der letzte
Abt des Klosters St. Trudpert im Münstertal vor der Säkularisation war Abt Co-
lumban II. Er stammte aus Riedlingen an der Donau. Sein Vater war der bekannte
Bildhauer Johann Joseph Christian. Von dort brachte Abt Columban II. Benedikt
Lang als Kammerdiener mit, der in der Bildhauerwerkstatt des Vaters gearbeitet
hatte. Lang hat zwei Grabsteine in Staufen gestaltet: die Grabplatte des Peter
Stump von 1809 an der Mauer neben der Friedhofskapelle und das schöne Relief
an dem prächtigen Grabstein des Savoyarden und Ratsherren Franz Anton Martin
von 1811, letzteres mit einer trauernden Frauengestalt und einem Merkurstab,
einem Zeichen der Händler. Es ist eine Kopie, das Original befindet sich in der
neuen Friedhofshalle. Auf beiden Grabsteinen kann man die Signatur „Lang" noch
erkennen.

Ein weiterer Stein mit einem Doppelwappen ist nicht mehr gut zu entziffern. Er
erinnert an Michael von Khuon, einen St. Blasianischen Verwaltungsbeamten, der
1815 auf einer Dienstfahrt mit der Kutsche bei einem Unfall getötet wurde. Die
Überprüfung seiner Bücher ergab ein Defizit von 1000 Gulden. Seine Familie war
sehr betroffen, da er immer ein ehrenwerter Mann gewesen war.

Viele Jahre später wurde in Karlsruhe ein junger Beamter mit der Überprüfung
der Akten beauftragt. Er fand heraus, dass es sich nur um einen Rechenfehler gehandelt
hatte. Voller Dankbarkeit hielt die Tochter des Rehabilitierten, die inzwi-

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