Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 49
(PDF, 28 MB)
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und wurde dort Mönch. Der Abt erkannte und förderte seine außergewöhnliche
Begabung für Mathematik und Physik. Seine Erfindungen u. a. zum Uhrenbau
verbesserten die Lebensbedingungen der Uhrenbauer im Schwarzwald. Seine astronomische
Uhr ist im Uhrenmuseum in Furtwangen heute noch zu bestaunen. Er
entwickelte einen Messtisch zur Landvermessung, ein mit Luftdruck betriebenes
Gewehr, einen Hochwasserschutz für den Ort Sasbach am Rhein und vieles andere
. In der Klosterbibliothek St. Peter stehen der Erd- und Himmelsglobus, die er
mit Pater Landelin Biecheler geschaffen hat und die von Simon Göser bemalt wurden
. Er wurde zum Professor für Mathematik an die Universität Freiburg berufen
und unterrichtete auch nach der Säkularisation weiter im Mönchsgewand.

Sein Grabstein in Freiburg ist eine Kopie aus den 80er Jahren. Dort fügte man
noch den ursprünglichen Schmetterling an, der auf dem jetzt in Staufen stehenden
Original auf Grund der Luftverschmutzung abgewittert war. Der eindrucksvolle
Spruch lautet:

Vieles hat er bestimmt mathematisch mit Ziffer und Buchstab
Aber die Stunde des Tods bleibt unbekannter als X

Interessant ist die Geschichte des Grabsteins, der gekrönt wird von einem steinernen
Globus. Dieser war nämlich ursprünglich nicht für ihn gedacht. Er wurde
von dem Architekten Friedrich Weinbrenner entworfen für Immanuel Kant.
Auch andere Verbindungen zum Alten Friedhof in Freiburg-Herdern gibt es:
Wir finden hier auf dem Grab einer Mutter, die viele Kinder großgezogen hat,
ein ähnliches Grabrelief wie das der Margaretha Regina Küsswieder von 1790.
Dort spielen neun Kinder verschiedenen Alters um die Frau herum, und es steht
der schöne, wenn auch etwas rätselhafte Spruch da: ..Sie war ganz, doch nicht zu
sehr Mutter'4. Das Staufener Relief stammt von einem Sohn der Familie. Es wurde
gestaltet nach einer Vorlage in einem alten Steinmetzbuch und bezieht sich auf ein
Werk von Michelangelo. Es ist auf zwölf Kinder und den Vater Josef mit Bart erweitert
worden.

Das Grabmal Becker von 1856 an der Westmauer unseres Friedhofes zeigt das
gleiche klassizistische Bild wie für den Bürgermeister Adrians von 1827 auf dem
Alten Friedhof. Allerdings ist der dortige Stein heute schon sehr verwittert. Ein
Jüngling in antikem Gewand beugt sich trauernd über eine gesenkte Fackel. Es ist
der Todesgenius der Antike. Die Ausführung von Kopf und Faltenwurf auf dem
Adriansschen Grab war fast identisch, aber etwas feiner.

Auf dem Grabstein des Altbürgermeisters Karl Lederle von 1868 steht auf der
Rückseite der Spruch: „Nur in gerader Richtung finde ich Ruhe"'. Dieser Spruch
steht auch auf der Grabplatte des Franz von Baur-Heppenstein in der St. Michaelskapelle
des Alten Friedhofs. Es berührt uns. dass der Lederle-Stein deutlich schief
steht!

Bei einem weiteren Relief fühlt man sich an ein Beispiel auf dem Alten Friedhof
erinnert. Es ist das Grabmal der Familien Maier und Bregger. Maier war Ge-

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