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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 56
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0058
Es lässt sich leicht erklären, warum die Herren von Staufen den berühmten Magier
Faust als Retter in finanzieller Not geholt hatten: Seit 1535 gaben die Silberbergwerke
im Münstertal nichts mehr her: die fortgesetzte rege Bautätigkeit aber
und auch die monetären Bedürfnisse einer adligen Hofhaltung verschlangen viel
Geld. Faust galt damals - er hatte diesem Ruf durch laute Eigenreklame vorgearbeitet
- als der tüchtigste Alchemist. Falls er Gold herstellen konnte, wäre man
schnell wieder in den schwarzen Zahlen gewesen.

Eines der Glasfenster mit Darstellungen
aus der Faust-Geschichte im
Gasthaus „Löwen". Fausts Todesstätte
(Foto: LeifGeiges)

Wie nahezu alle Zeitgenossen, darunter auch viele Äbte und höchste Herren,
wird auch Faust daran geglaubt haben, auf alchemistischem Weg Gold produzieren
zu können. Denn bis weit ins 18. Jahrhundert hinein galt die Lehre des Aristoteles
von den vier Elementen, deren oberster Grundsatz hieß, dass alles auf Erden empirisch
Vorkommende in einem je anderen Mischungsverhältnis aus den vier Elementen
(Feuer, Wasser. Erde, Luft) zusammengesetzt sei. Also - eine nicht anders
als zwingend zu nennende Folgerung - musste man auch das empirisch vorkommende
Gold durch geduldiges Verschmelzen und Läutern der sogenannten unedlen
Metalle gewinnen können.

Vielleicht werkelte Faust in Staufen mit ganz neuen und in ihrem Reaktionsverhalten
unvertrauten Ingredenzien, und dies gleichzeitig unter extremen Bedingun-

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