Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 69
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0071
Auf dieser Grundlage konnte nun Schritt für Schritt ein neues Konzept erarbeitet
werden. Im Wesentlichen entsprach es dem ursprünglichen Konzept der Flurbereinigung
von 1990 mit einem schmalen Erschließungsweg auf halber Höhe. Diesmal
wurden von Anfang an die Belange des Naturschutzes und der Denkmalpflege berücksichtigt
.

Naturschutz

Von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
wurde für den untersuchten Bereich ein Nutzungs- und Pflegekonzept in
Auftrag gegeben. Der Gutachter stellte heraus, dass die Bedeutung des Schlossbergs
für den Naturschutz eng mit der traditionellen Nutzung als Weinberg zusammenhängt
: Die hervorgehobene Stellung im Landschaftsbild ist zwar geomorpho-
logisch bedingt: die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit des Schlossbergs
ergibt sich aber erst im Zusammenhang mit der Burgruine und den Weinbergterrassen
. Auch alle ökologisch bedeutsamen Landschaftselemente sind infolge der
historischen Nutzungsformen entstanden, nicht nur die Terrassenmauern. sondern
u. a. die lichten, artenreichen Gehölzbestände auf Böschungen und an Wegrändern
und - in kleinen Bereichen - die Streuobstwiesen. Sie alle sind typisch für eine
durch Weinbau geprägte Kulturlandschaft. Von geringer Bedeutung war dagegen
das undurchdringliche Gestrüpp aus Brombeeren. Schlehen und Efeu, das erst
nach Aufsähe der Nutzung entstanden war. die Mauern überwucherte und sie zum
Einsturz brachte.

Die im Gebiet vorhandenen Trockenmauern gehören zu den nach § 24a des
Naturschutzgesetzes besonders geschützten Biotopen. Sie haben eine hohe ökologische
Wertigkeit als Lebensraum seltener Artengemeinschaften wie Grabwespen
. Wildbienen und Eidechsen. Am Staufener Schlossberg sind zwar nur
verhältnismäßig wenige ..echte" Trockenmauern vorhanden, denn die meisten
Terrassenmauern wurden als verfugte Bruchsteinmauern errichtet. Bei vielen
dieser Mauern waren aber die Fugen im Laufe der Zeit so tief aufgewittert, dass
sie annähernd die gleiche ökologische Wertigkeit erreichten wie Trockenmauern
.

Der Gutachter empfahl, die Trockenmauern und Bruchsteinmauern mit stark
ausgewitterten Mörtelfugen nachhaltig zu sichern. Die alten, lichten Gehölzbestände
sollten erhalten, die artenarmen dichten Gebüschfiächen zurückgedrängt
werden. Auf Rebflächen, die nicht neu bestockt würden, sollten extensive Wiesen
und Halbtrockenrasen entwickelt werden. Die Entwicklung der ehemals typischen,
nur noch rudimentär ausgebildeten Weinbergsflora sollte gezielt gefördert werden.
Nach diesem Konzept wurden - vor allem in den extremen Steillagen, die nicht
mehr bewirtschaftet werden - Vörrangbereiche für den Naturschutz abgegrenzt. Innerhalb
dieser Bereiche sollen flächenhafte Biotope entstehen, die eine mosaikartige
und in sich vernetzte Struktur bilden.

69


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0071