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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 83
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0085
Die terrassierte Weinberganlage am Dottinger Kastelberg ist eines der wenigen
gut erhaltenen Beispiele dieser historischen Bauaufgabe in Südbaden und ein Kulturdenkmal
nach dem Baden-Württembergischen Denkmalschutzgesetz. Sowohl
für die Denkmalpflege als auch für den Naturschutz ist sie ein herausragendes
Zeugnis der historischen Kulturlandschaft. Die Beschäftigung mit dem historischen
Weinberg mit dem Ziel der Erhaltung der baulichen Anlagen, wie Treppen
und Terrassenmauern, ist gesetzlicher Auftrag der Denkmalpflege. Der desolate
bauliche Zustand war Anlass für das Referat Denkmalpflege des Regierungspräsidiums
Freiburg aktiv zu werden.

Die anstehende Sanierung wird auf den Erfahrungen aufbauen, welche die
Denkmalpflege in jüngerer Vergangenheit mit der Sanierung des benachbarten
Staufener Schlossberges gemacht hat. Methodisch wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst werden die Mauern auf ihre Entstehung (Bauphasen) und ihren Erhaltungszustand
hin analysiert und die geschädigten Bereiche nach Gefährdungsgrad
in drei Bauabschnitte gegliedert. Auf dieser Grundlage erfolgt die Planung für die
Instandsetzung der einzelnen Abschnitte mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden
Substanzerhaltung. Von Seiten der Denkmalpflege wird die Maßnahme kontinuierlich
beraten und konservatorisch begleitet.

Das Gesamtkonzept wird nicht nur den denkmalpflegerisehen Notwendigkeiten
gerecht werden, sondern in gleicher Gewichtung dem Naturschutz Rechnung
tragen. Gleichzeitig ist der Berg mit seinen Rebmauern ein Dokument des historischen
Weinanbaus Badens. Die gebotene Ablesbarkeit tradierter Arbeitsweisen
zeigt den Weg in der Zusammenarbeit mit dem Weinbauverband und dem Landwirtschaftsamt
. Von hoher Bedeutung ist auch die Leistung der Gemeinde: Die
Koordinierung der Eigentümer und deren verwaltungstechnische Beratung sind die
Grundlage für die differenzierte Zusammenführung aller berechtigten privaten und
öffentlichen Interessen.

Die wissenschaftlichen Inhalte der Ruine und ihrer Historie, des Weinberges und
seiner Baugeschichte, des Naturschutzes bzw. der zu schützenden Arten, des historischen
Weinbaus und seiner aktuellen Prägung, aber auch die spezifischen Sanierungsmethoden
und die Erfahrungen in der Kooperation der unterschiedlichen
Fachleute sollen denkmalpädagogisch bearbeitet und mit Hilfe moderner Medien
zielgruppenorientiert veröffentlicht werden.

Wissenschaftlich begleitet wird das Sanierungsprojekt durch das Institut für Landespflege
der Universität Freiburg im Rahmen einer landesweiten Untersuchung
zur Bedeutung. Wahrnehmung und Entwicklung von traditionellen Weinbaulandschaften
. Die Einbettung in einen überregionalen Zusammenhang bietet die Möglichkeit
, die Informationen über die Sanierung des Kastelberges unmittelbar in die
Forschung einzuspeisen und die erarbeiteten Ergebnisse zeitnah einem größeren
Kreis zur Verfügung zu stellen. So entsteht am Dottinger Kastelberg in den nächsten
Jahren ein gemeinsames Produkt von Denkmalpflege und Naturschutz zum
Wohle der Winzer und der Kulturlandschaft.

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