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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 93
(PDF, 28 MB)
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ihrem Herrschaftsbereich, war mit ihrem Leben und Treiben, ihren Handelshäusern
. Gelehrten und Seidenherren ein mondäner Treffpunkt. Von daher überrascht
es nicht, dass es in Basel mehrere markgräfliche Residenzen unter dem Namen
Markgräflerhof gibt.

Das begann schon im 14. Jahrhundert, als Markgraf Rudolf DL 1376 das Haus
an der Augustinergasse 17 kaufte, das er 1379 mit dem daneben liegenden Augustinerhof
, heute Nummer 19, ergänzte. Noch immer trägt das kleinere Haus die Bezeichnung
Markgräflerhof. Nicht weit davon entfernt findet sich am Rheinsprung
24 und verbunden mit den Nummern 9 bis 15 der Martinsgasse der sogenannte
Alte Markgräflerhof. der 1639 durch Markgraf Friedrich V. gekauft und 1686
durch Markgraf Friedrich Magnus wieder veräußert wurde. Der repräsentativste
Bau in Basel ist der Markgräflerhof an der Hebelstraße Nummer 2 und 4. gekauft
1648 durch Markgraf Friedrich V.. weiter arrondiert durch Markgraf Friedrich
Magnus 1692. 1698 brannte der ganze Häuserkomplex ab, so dass ein Neubau im
großen Stil geplant wurde, der von 1701 bis 1705 zum heutigen Markgräflerhof.
einem barocken Palast, führte. Markgraf Karl Friedrich verkaufte 1808 dieses große
Gebäude an die Stadt Basel. Des weiteren diente der Holsteinerhof an der Hebelstraße
32 Ende des 17. Jahrhunderts der Gattin Augusta Marie des Markgrafen
Friedrich Magnus als Residenz, musste aber 1736 einem Neubau, dem heutigen
Holsteinerhof. weichen. Schließlich diente die Burgvogtei neben der Clarakirche
mehr als ein Jahrhundert lang als Ausweichstelle für das Röttier Oberamt. was
sich eben in ihrem Namen niederschlug. Sie wurde 1686 gekauft, 1798 wieder
verkauft. Ferner besaßen die Markgrafen schon im 15. Jahrhundert Häuser an der
Eisengasse, am Fischmarkt und der Freien Straße, die aber keine eigentlichen Residenzen
waren.

Aus den vorliegenden Akten lässt sich ablesen, dass die verschiedenen Mark-
gräfler Höfe in Basel mehr als bloße Ausweich-Absteigen waren. Gelegentlich
spielte sich in diesen Häusern sogar ein höfisches Leben ab; bekannt sind einzelne
Hochzeiten im großen Markgräflerhof. Als dieser letztere in der napoleonischen
Zeit an die Stadt Basel verkauft wurde, entdeckte man, dass Markgraf Karl Wilhelm
eine große Sammlung von erotischen Bildern in den oberen Stockwerken
aufgehängt hatte, deren Liquidierung die Basler Gesellschaft gehörig aufregte. In
Richtung auf das heutige Bürgerspital hin gehörte zu diesem Markgräflerhof ein
großes Garten- und Rebgelände, auf dem vermutlich sogar Wein produziert wurde.
Es wäre ein echter Markgräfler auf Basler Boden gewesen.

Markgraf wird Großherzog

Der schon genannte Karl Friedrich, verehrt nicht nur vom Dichter Johann Peter
Hebel, sondern als einer der am längsten regierenden deutschen Fürsten geliebt
von seinen Untertanen, war ein reformfreudiger Herr. 1767 schaffte er die Folter
ab. 1783 hob er die Leibeigenschaft seiner Untertanen auf. Er führte als Förderer

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