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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 117
(PDF, 28 MB)
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Basel, der ja der Grundherr von Schliengen. Mauchen, Steinenstadt sowie von
Istein und Huttingen war. den Mann im Dorf vorschlug, der als „Untervogt" tätig
sein sollte. Einen ..Obervogt" gab es hier nicht. Der hatte seinen Sitz in Birsfelden.
also in Basel-Land, besaß aber auch die Oberaufsicht über die genannten rechtsrheinischen
Dörfer.

Johannes Metzger hat die Loretto-Kapelle gestiftet, um ein Gelübde einzulösen,
das er abgelegt hatte, als er schwer krank darnieder lag und dadurch auf Heilung
hoffte. Er genas, und so kam es 1661 zur Errichtung der Kapelle. Vermutlich war
er auch der Stifter der beiden Häuser, die nördlich davon erbaut wurden. Sie dienten
vermutlich für einen Sigristen und einen Kaplan, der täglich in der Kapelle die
Messe las. Damals war dort noch kein Friedhof; dieser befand sich wie üblich, um
die St. Leodegar-Kirche herum. Der heutige Friedhof entstand erst 1838, wobei die
beiden Häuser abgerissen und der Hang zur Kapelle hin aufgeschüttet wurde.

Johannes Metzger muss ein bedeutender Vogt gewesen sein, denn auf ihn ging
nicht nur der Dorfbrunnen von 1659 zurück, an dessen Brunnenstock sein Name
eingraviert ist - neben Hans Lehnhart -. sondern vor allem die entsprechende
Wasserleitung. Dies war eine ca. 600 m lange Deichelleitung, die vom Gewann
Brunngraben durch ganz Altingen bis zum Dorfplatz hinunter führte. Man stelle
sich vor, dass ca. 1200 Deichel dafür erforderlich waren - welch großartige Leistung
! Im Laufe des 19. Jh. wurden die Deichel durch Metallröhren ersetzt. Auch
der Schlossbrunnen dürfte an dieser Deichelleitung angeschlossen gewesen sein
(siehe die Jahreszahl 1773), dessen Restaurierung inzwischen gefeiert wurde.

Zum Schluss noch der Hinweis, dass damals, kurz vor und vor allem bald nach
dem Dreißigjährigen Krieg, allenthalben Loretto-Kapellen zur Verehrung der
Heiligen Jungfrau - nach dem Vorbild der ..Santa Casa" in der italienischen Stadt
Loreto - erbaut worden sind. In diesen wurde die „Lauretanische Litanei" gebetet:
eine Aufzählung der verschiedenen Ehrentitel der Heiligen Maria. Es seien hier
genannt die Kapellen in Freiburg, Wien. Prag und Landshut oder auch in Zwiefalten
, Wolfegg (Allgäu) und Scheer (obere Donau) sowie in Österreich: Maria Loret-
to am Wörthersee und die Loretto-Kapelle der Burg Oberkarpfenberg bei Graz.
Schließlich sei noch erinnert an jene Loretto-Kapelle im nördlichen Frankreich,
südwestlich von Lille, die in den Kämpfen des Ersten Weltkrieges eine große Rolle
gespielt hat.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Erika Richter
Abb. 2-5: Walter Lang

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