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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 131
(PDF, 28 MB)
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man je Haushalt fünf Familienangehörige annimmt, eine vermutliche Einwohnerzahl
von 320 errechnen. Nicht berücksichtigt sind dabei die Arbeiter des Eisenwerks
. An öffentlichen Einrichtungen kann man die Kirche, den Friedhof und
das markgräfliche Eisenwerk erkennen. Das Eisenwerk selber setzte sich 1755 aus
mehreren verstreuten Gebäuden zusammen, die von Wasserarmen umzogen waren
. Es fragt sich, ob es realistisch ist, am Anfang der Industrialisierung nur fünf
Angehörige je Haushalt anzunehmen. Aufschlussreich ist hier der Vergleich mit
den Einwohnerzahlen.

Neben der örtlichen Infrastruktur (Verbindungswege und Straßen zu Nachbargemeinden
) und der Einteilung der Gemarkungsflächen nach der Art der Nutzung
können teilweise auch Flurnamen einen Aufschluss bzw. Einblick in die Geschichte
des Ortes geben.13' Die Karte zeigt noch den ursprünglichen Verlauf der Wiese.

Die Begradigung des Wiese-Flusses nach Plänen des Ingenieurs Johann Gottfried
Tulla erfolgte erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Gemeinde
Hausen im Wiesental ist derzeit mit der Klärung der Frage beschäftigt, ob es sich
bei der Bergwerkstraße in Hausen im Wiesental um eine „Historische Straße" handelt
.141

Mit dem vorliegenden Gemarkungsplan von 1755 ist nachgewiesen, dass die
heutige Bergwerkstraße bereits vorhanden war. Von großer Bedeutung sind gegebenenfalls
auch politische Landesgrenzen. Hausen im Wiesental gehörte damals
zur Markgrafschaft Baden und die Nachbargemeinde Zell im Wiesental zu (Vorder
-) Österreich.15'

In einem Rescepti generalis (Allgemeiner Erlass/Verfügung) vom 8. Oktober
1761 (GLA 74/3120) ordnete Markgraf Carl Friedrich an, dass sämtliche Landesgrenzen
, ohne Hinzuziehung der Nachbarn, jährlich vom Oberamt bzw. Forstamt
mit den jeweiligen Bürgermeistern (damals noch Vögte) einseitig zu begehen, die
Mängel festzustellen und diese vor Ablauf eines Kalenderjahres dem Hofratskollegium
zu melden sind.

Aus dem beruflichen Leben des elsässischen Geometers Fresson

Der französische Geometer Fresson wurde 1751 verpflichtet, die Herrschaft Röt-
teln gemarkungsweise aufzunehmen. Er sollte sämtliche Grundstücke aufmessen,
diese in Riß bringen und in Messprotokollen nach Art. Größe und Lage beschreiben
. Nach Abschluss der Katasteraufnahme sollte aus den Gemarkungsplänen
eine Generalkarte über die Herrschaft Rötteln entstehen, die tatsächlich 1756 im
Teilentwurf an die Rentkammer eingereicht wurde. Fresson begann 1752 mit dem
Ausmessen einiger Bänne. Bis 1756 hatte er 17 Gemarkungen des Oberamtes Rötteln
aufgenommen. Aufgrund der steten Kritik des Renovators Eisenlohr und des
Oberamtes, die sich auch auf die Flächengenauigkeit der ausgemessenen Grundstücke
erstreckte, machte Fresson einen Vorschlag zur Beschleunigung der Aufnahme
, um sich durch veränderte Bedingungen finanziell besser zu stellen. Ande-

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