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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 134
(PDF, 28 MB)
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grafen handelte, muss normalerweise davon ausgegangen werden, dass eine zweite
Ausfertigung bzw. eine Kopie durch denselben Geometer erfolgt ist.

Eine solche Zweitausfertigung ist bisher nicht nachgewiesen. Im Archiv der
Gemeinde Hausen im Wiesental wird jedoch ein weiterer Gemarkungsplan mit
folgender Beschreibung aufbewahrt:

GEOMETRISCHER PLAN
von dem
HAUSENER BANN
Zur Renovation gefertiget
im Jahr 1755. durch den Geometer Freßson
für die Gemeinde Copirt Ao. 1809 durch J. J. Haller, Geom.

Johann Jakob Haller war ein bedeutender Vermessungsfachmann und nannte
sich gelegentlich ..Geometer juratus" (= vereidigter Geometer). Er war vor allem
für die Stadt Schopfheim tätig.

Vorläufig unbeantwortet bleibt die Frage, warum eine Kopie der Karte erst 54
Jahre später durch J. J. Haller angefertigt wurde. Einzelne (Flur-)Namen wurden
ergänzt, so z. B. „Herrschaft Wald".

Im Jahre 1809 erfolgte eine Neueinteilung der Kreise. Ämter und Forstamtsbezirke
(Großherzoglich Badisches Regierungsblatt vom 9. Dezember 1809). Ein
Zusammenhang in Verbindung mit der Fertigung der Kopie der Karte ist nicht
erkennbar.

Anmerkungen

1) Die Überschrift erfolgte aufgrund der Tatsache, dass Renovationskarten anlässlich einer Vermessung
aller Grundstücke auf einer Gemarkung als Grundlage für die Festlegung von Abgaben. Zehnten und
Steuern dienten. Als Beispiel sei auf jene zahlreiche Karten verwiesen, in denen die geistlichen Korporationen
, insbesondere die Stifte, versuchten, ihren verstreuten Besitz zu registrieren und zugleich
durch Notizen auf der Karte die grundherrlichen, pfarrrechtlichen und zehntrechtlichen Bindungen
zu vermerken.

2) Der Verfasser widmet diesen Beitrag Herrn Professor em. Dr. Klaus Schubring zum 65. Geburtstag.

3) Für die Gemeinde Hausen im Wiesental dürfte vor allem die Errichtung des markgräflichen Eisenwerks
(1680 bis 1865) eine gewichtige Rolle gespielt haben. Vgl. hierzu auch Klaus Schubring. Das
markgräfliche Eisenwerk, in: Hausen im Wiesental - Gegenwart und Geschichte. S. 132 bis 140.

4) Siehe hierzu auch Karl Siegfried Bader. Rechtsformen und Schichten der Liegenschaftsnutzung im
mittelalterlichen Dorf. Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes. Teil III.

5) Nachweis bei Wolfgang von Hippel. Maß und Gewicht" (Flächenmaße. S. 161):
1 Jüchen = 4 Viertel = 3.873,629 m2

1 Viertel = 72 Quadratruten = 968.407 m2

1 Quadratrute = 13.450 m2

In anderen Gegenden auch Jauchen oder Morgen genannt.

Aus dem Gutachten von 1754 (GLA 108/285) des Oberamtsverwesers Salzer von Müllheim kann
entnommen werden: [...]. dass das jetzige Rutenmaß kaum vor sechzig Jahren seinen Anfang, man
aber vorher die Sache nicht so genau genommen*'. Aus dieser Aussage kann geschlossen werden.

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