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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 2.2006
Seite: 8
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0010
den Abbruch des augenscheinlich schwer beschädigten „unteren Turms" betrifft.
Am 7. Mai des Jahres wurde dem Abbruch zugestimmt. Die Niederlegung der
oberen Turmgeschosse muss als Voraussetzung für den reduzierten Wiederaufbau
gesehen werden, der im 18. Jahrhundert immer wieder zur Sprache kam. Noch
1745 baten Stabhalter Johann Paul Föckler, vier Richter und zwei Bürger den
Markgrafen um einen Beitrag zur Reparatur des „unteren Tores".

Das „Obere Tor" - einst außerhalb der Flucht der Stadtmauer liegend - befand
sich ebenfalls seit dem 17. Jahrhundert in einem baufälligen Zustand. 1723
bemühte sich die Stadt, zum Aufbau ihres „Tores gegen dem Bad" einen Kontributionsrest
von 10 fl. 42 Kreuzern verwenden zu dürfen. Ob den Bemühungen
zum Wiederaufbau des Tores Erfolg beschieden war, wird nicht deutlich. Fest
steht aber, dass 1734 anlässlich der Einquartierung einer kaiserlichen Garnison
die drei Sulzburger Tore wieder instand gesetzt worden sind. 1769 dachte man
allerdings immer noch oder schon wieder daran, das „Obere Tor" zu reparieren,
wobei man nun in ein konkretes Planungsstadium getreten sein muss: an das
Oberamt Badenweiler ging die Anweisung, einen Werkmeister Gessert an seinen
Auftrag zu erinnern, Risse und Überschläge zur Instandsetzung des baufälligen
„Oberen Tores" zu liefern. Doch wie man heute sieht, wurde der Torturm nicht
mehr instand gesetzt und schließlich im 19. Jahrhundert abgerissen. Die Stadtmauer
erlitt das Schicksal der Tore, sie wurde in Folge des Dreißigjährigen Krieges
schwer beschädigt. 1667 entspann sich eine Korrespondenz, die die Reparatur von
Stadtmauer und Zwinger zum Thema hatte. Burgvogt Johann Emst Henninger zu
Hochberg verlangte von Johann Balthasar Dahler, dem Schultheißen und Geistlichen
Verwalter zu Sulzburg, eine Aufstellung der Reparaturkosten an Stadtmauer
und Zwinger. 1733 wurde erneut der Versuch unternommen, die kriegsbeschädigte
Stadtmauer zu reparieren, da Sulzburg als Fluchtort der umliegenden Gemeinden
galt. Tatsächlich scheinen einem Bericht des Geistlichen Verwalters Gyser vom
Mai 1740 zufolge ein Teil der Mauern neugebaut, der noch stehende Teil repariert
worden zu sein. Ursprünglich waren den Stadttoren hölzerne Zugbrücken vorgelegt
. Aus einer Akte von 1755 geht hervor, dass es damals um die Frage ging, die
hölzerne Brücke am unteren Stadttor durch eine steinerne zu ersetzen. Im frühen
19. Jahrhundert wurden die Gräben aufgeschüttet und zum Teil bebaut.

In den ummauerten Stadtkern gelangt man durch das Tor (Hauptstraße 37). Es
präsentiert sich uns heute in der Gestalt, die es durch einen Umbau im 18. Jahrhundert
erhalten hatte. Einschneidendste Baumaßnahme dabei war die Reduzierung
des Baukörpers um etwa zwei Drittel seiner Höhe. Gleichzeitig erfolgte der
Einbau eines Gefängnisses an der Nordseite. Eine nicht alltägliche Besonderheit
stellt der Blitzableiter des 18. Jahrhunderts nach dem Vorbild Johann Jakob Hemmers
dar. Hemmers Bauweise entspricht der von Benjamin Franklin, der 1752 den
Blitzableiter erfand.

Aus dem Jahre 1283 stammen erste Hinweise auf eine Siedlung mit städtischem
Charakter. In diesem Jahr schlichteten Hesso IV. und Rudolf III. von Üsenberg
einen Streit zwischen dem Kloster St. Trudpert und Sulzburger Bürgern (cives).

S


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