http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0038
Reste des Kreuzgewölbes der früheren
Klosteranlage im Gebäude am Klosterplatz
im Erdgeschoss
gemieteten, vielseitig unbequemen Schulzimmer in das neue freundliche Schul-
local einige äußere Förmlichkeiten geben zu müssen und nach genommener Rücksprache
mit dem Bezirksrabbinat und dem Synagogenrat ward beschlossen, dass
die Einweihung der neuen israelischen Schule am 21. Juni nachmittags 3 Uhr nach
der Anordnung der Schulinspection stattfinden sollte. ... Die Schüler waren vor
Freude ganz exaltiert: ich ließ sie Guirlanden an das Portal, an die Schultüre und
an das Bild Seiner Königl. Hoheit des Großherzogs an der Mittelwand des Schulzimmers
winden, welches mit Eifer und Pünktlichkeit geschah. Um halb 3 Uhr
waren die Schüler fertig gekleidet, der Bezirksrabbiner, der Schulinspector und der
Synagogenrath und viele israelitische Väter und Mütter in dem alten Lehrzimmer
versammelt. ... Dann eröffnete den Zug Musik, welche der Synagogenrath besorgt
hatte; der Lehrer, die Kinder paarweise; Schulinspector und Bezirksrabbiner, Bürgermeister
und Vorsteher Weil und viele israelitische Familienväter. In dem neuen
Schullocal angekommen, wurde auf Verlangen des Rabbiners Psalm 30 in der
Grundsprache vorgelesen, welchen der Pfarrer, da viele Christen zugegen waren,
in Luthers Übersetzung wiederholte ..."
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